Selbstständigkeit: Designer Start-ups

Gutes Design ist mehr als Oberflächenbehübschung. Denn Designer gestalten nicht nur ansprechende Verpackungen, sie entwickeln vor allem neue Produktideen. So wie die Wiener Jungunternehmerin Katharina Dankl. Die studierte Industriedesigner hat sich im Bereich Social Design einen Namen gemacht. Dankl beschäftigt sich in ihren Projekten mit großen Fragen. Zum Beispiel: Wie kann nachhaltiges Wirtschaften aussehen und was hat der viel zitierte österreichische Klein- und Mittelbetrieb davon?

Mittagsjournal, 17.10.2014

Die Designerin Katharina Dankl an ihrem Arbeitsplatz. Und dieser sieht nicht aus wie ein herkömmliches Büro, sondern wie ein trendiges Café, das es in jeden Lifestyle-Guide schaffen würde. Europaletten sind zu einer Tribüne aufgetürmt, in der Zimmermitte hängt eine Schaukel, alte Luster sorgen für Retro-Chic und gedämpftes Licht. Dazwischen kleine Tische, wo meist junge Männer und Frauen vor ihren Rechner sitzen. Sie arbeiten.

Das HUB Vienna ist ein Kreativlabor und ein Gemeinschaftsbüro. Mitglieder können Infrastruktur und Räumlichkeiten nutzen und zwar an mehr als 30 Standorten weltweit. Ein Treffpunkt für Jungunternehmer – vor allem aus der Kreativbranche. Auch die Designerin Katharina Dankl, seit 7 Jahren selbstständig, mietet sich hier ein. Das sei billiger als ein eigenes Büro, sagt sie. Zudem ergeben sich immer wieder Synergien.

Das Überleben als Jungunternehmerin, so Katharina Dankl, sei schwer und ohne Förderungen wäre es für sie unmöglich gewesen, ihr Ein-Frau-Design-Studio aufzubauen.

Die studierte Industriedesignerin Katharina Dankl hat sich im Bereich Social Design selbstständig gemacht. Dankl will Produkte entwickeln, die ökologisch und sozial verträglich sind und dennoch – oder vielleicht auch gerade deswegen – wirtschaftlich funktionieren, sagt die Jungunternehmerin Katharina Dankl, die für die Umsetzung ihrer Ideen den Kontakt zu heimischen Betrieben sucht.

Erst jüngst hat eine Zusammenarbeit mit der Wiener Bäckerei Felzl für Aufsehen gesorgt. Am Anfang dieser Kooperation stand eine schockierende Faktenlage: In Wien wird so viel Brot weggeworfen, dass man ganz Graz damit versorgen könnte. Um diesem Trend entgegenzuwirken, entwickelte Katharina Dankl den so genannten Brotautomaten, der seit Anfang Oktober im 7. Bezirk in Wien steht. Das Prinzip ist einfach: Der Automat wird jeden Abend nach Geschäftsschluss mit dem Brot und Gebäck befüllt, das nicht verkauft wurde. Das Ziel ist Abfallvermeidung, sagt die Designerin Katharina Dankl, die davon überzeugt ist, dass Lebensmittelabfälle nicht nur ein ethisches Problem darstellen, sondern auch ein wirtschaftliches.

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