Mercury-Preis an Young Fathers

In London ist der Mercury-Preis für das beste britische Musikalbum vergeben worden. In diesem Jahr geht die Auszeichnung an Young Fathers und ihr neues Album "Dead". Dabei sind die drei Schotten mit Wurzeln in Nigeria und Liberia als Außenseiter ins Rennen gegangen. Aber sie haben die Jury überzeugt.

Morgenjournal, 30.10.2014

Die Young Fathers überraschen wieder einmal. Das Publikum im Londoner Roundhouse hat diese Auszeichnung für die Schotten erhofft aber nicht erwartet. Lange Reden sind auch nicht Sache der drei Burschen aus Edinburgh, ein schlichtes "Danke, wir lieben euch" muss reichen.

Mischung unterschiedlichster Stile

Ihr Album "Dead" war im Jänner erschienen und wurde von den Kritikern hoch gelobt. So konnte man im "Guardian" lesen, die Band besetze eine bisher nicht vorhandene Lücke zwischen Gitarren-Rockmusik und Beat-Musik.

Das Trio vermischt unterschiedlichste Stile und scheinbar nicht zusammenpassende Sounds. Ihre besondere Art-Rap-Mischung klingt dabei auf seltsame Art und Weise ortsgebunden, dann aber wieder wie über die halbe Welt verstreut. Young Fathers beleben den Hip-Hop mit Soul, Pop und Wut.

Ein Traum geht in Erfüllung

"Ein großartiges Album", sagt Sean Adams, Herausgeber des Musikmagazins "Drowned in Sound". Kate Tempest und FKA Twigs sind zwar für viele die Favoriten gewesen, aber das ist ja das spannende am Mercury Preis: alles ist möglich.

"Der Preis ist ein Jugendtraum, der in Erfüllung gegangen ist", sagt Graham Hastings. Er und seine Bandkollegen wollten immer Musik machen, die größer als die Stadt war, in der sie leben.

Aufnahmen in Berlin

In Berlin wollen die Young Fathers ihr neues Album aufnehmen, die 25.000 Euro Preisgeld dürften da recht gelegen kommen. Der Mercury-Preis verschafft der bisher eher unbekannten Band noch mehr Publicity. Schottischer Hip-Hop dürfte ein Hoch erleben.

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