Bildung: Tipps aus Berlin

Die Bildungs-Politik sorgt in der Koalition weiterhin für Diskussionen. Doch da liegen die Prioritäten weit auseinander. Die SPÖ will am kommenden Parteitag ihre Ziel-Richtung mit der flächendeckenden gemeinsamen Ganztagesschule der 10 bis 14-Jährigen. Die ÖVP sieht mehr Handlungsbedarf in Kindergarten und Volksschule, Staats-Sekretär Harald Mahrer hat sich dafür in Berlin Anregungen geholt.

Morgenjournal, 27.11.2014

Aus Berlin,

Mehr in Kindergarten und Volksschule investieren

Eine Gesamt-Schule, oder gemeinsame Schule der 6- bis 14-jährigen hat für die ÖVP derzeit keine Priorität. Für ÖVP-Staatssekretär Harald Mahrer geht es mehr um Kindergarten und Volksschule. Alles andere seine Stellvertreterdebatte, sagt der ÖVP-Staatsekretär bei seiner Fact-Finding-Mission in Berlin. Ideologiefrei und entemotionalisiert debattieren und die Lösungen dort suchen, wo sie die größtmögliche Wirkung im Nachgang haben. Das sei der Fall im Volksschulbereich und davor im Kindergarten.

Im Polit-Deutsch heißt das kreative Bildungs-Ansätze kennenlernen, die sucht Harald Mahrer in Kindergärten und Schulen mit hohem Ausländer-Anteil. Im frühkindlichen Bereich sei noch viel zu tun Richtung Sprachförderung und Ausweitung des Ganztagesangebotes.

Die ÖVP-Bildungs-Sprecherin Brigitte Jank. Es gefalle ihr, dass es von Früh weg bis 18.00 ein Angebot gebe, wo Kinder da sein können, das sei für berufstätige Eltern im städtischen Bereich ein wichtiges Angebot. Die Kinder könne auch Frühstück bekommen und es gebe breite Kooperationen.

Spätere Bemühungen teurer

Der Bildungs-Experte Andreas Salcher sagt, eine bessere Bildung und Ausbildung im Kleinkindalter sei ungemein wichtig. Die Lehre für Österreich sei, mehr in Kindergärten und Volksschule zu investieren. Soziale Benachteiligung könne nur dort relativ günstig kompensiert werden, später werden alle Bemühungen weitaus kostenintensiver.
Andreas Salcher wurde von ÖVP-Chef, Vizekanzler Reinhold Mitterlehner als Berater engagiert.

Auf der Bildungsreise nach Berlin mit dabei ist auch Lehrer Daniel Landau. Er findet es spannend, dass die Grundschule in Berlin im Sommer offen hat. Daniel Landau ist auch Sprecher der Organisation "Jedes Kind", das sich für die Bildung einsetzt. In herausfordenderen Regionen brauche es mehr Mittel.

Es brauche auch eine Aufwertung der Kindergarten-Pädagoginnen sowie klare Auswahlkriterien für Lehrer. Da müsse es zu einem Kulturwandel kommen, es müsse ausgewählt werden, so Salcher. Schule, Bildung und Ausbildung müssen sich endlich weiterentwickeln – vom 20. Ins 21. Jahrhundert.