Kinderbetreuung: Mehr Geld für die Kleinsten

Weniger für die Bildung, mehr aber für die Kinderbetreuung, das steht schon länger im Regierungsprogramm. Allerdings wird es nicht so viel Geld für die Kinderbetreuung geben wie ursprünglich geplant, weil die Länder weniger dazuzahlen. Fest steht jetzt aber, wofür das Geld ausgegeben wird, nämlich für mehr Betreuungsplätze für Unter-Dreijährige.

Mittagsjournal, 18.4.2014

Kindergärten ausbauen

Mehr Krippenplätze, längere Öffnungszeiten der Kindergärten und Förderungen für Tageseltern werden mit dem zusätzlichen Geld bezahlt. Das hat der Bund mit den Ländern vereinbart. Kindergärten können damit ausgebaut werden, und das Betreuungsverhältnis in Kindergärten und Krippen wird besser, sagt Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP): In Krippen werden in Zukunft maximal vier Kinder pro Pädagogen betreut, im Kindergarten kommen maximal zehn Kinder auf einen Kindergärtner.

Niessl verärgert

Die Einigung mit den Ländern bedeutet aber auch: Es gibt insgesamt weniger Geld für den Ausbau der Kinderbetreuung als ursprünglich vorgesehen - denn die Länder müssen weniger dazuzahlen. Dadurch gibt es etwa 50 Millionen Euro weniger Geld als geplant - 450 Millionen statt 500 Millionen in den kommenden drei Jahren. Das, so das Familienministerium, war aber nötig, damit die Länder mit an Bord sind und der Ausbau überhaupt stattfindet. Der burgenländische Landeshauptmann und Vorsitzende der Landeshauptleutekonferenz Hans Niessl (SPÖ) unterstützt diese Lösung. Ihn ärgert aber, dass während für die Kinderbetreuung mehr Geld ausgegeben wird, bei der Schule weniger landet. Das schade den Kindern, und seiner Partei. Denn die Kompetenz im Bildungsbereich liege bei der SPÖ "und da darf es keinen Abbau geben, das ist der falsche Weg."

Beim Unterricht nicht sparen

Es sei richtig, die Kindergärten zu fördern, die Schulen dürften aber gleichzeitig nicht vernachlässigt werden, richtet Hans Niessl seiner Parteikollegin, der Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek aus: "Bildung heißt nicht, Kindergarten gegen Pflichtschule auszuspielen. Bildung ist von Kindergarten bis zu den Universitäten durchgehend sehr wichtig. Und da braucht man die entsprechenden finanziellen Mittel." Hans Niessl sagt, dass beim Unterricht gar nicht gespart werden müsse. Die Landeshauptleute seien gerne bereit, das Geld über Einsparungen in der Verwaltung aufzubringen. Kürzt man bei Bezirksschulräten, Landesräten und im Ministerium, sagt Hans Niessl, gehe sich das aus, ohne dass die Schüler etwas davon merken würden.