Neue Mittelschule: SPÖ will kein Zurück

Wir müssen an der Neuen Mittelschule (NMS) festhalten - das sagt die SPÖ nach Vorliegen des Evaluierungsberichts, der seit gestern Abend vorliegt. Er stellt der NMS kein gutes Zeugnis aus. Das Niveau der Neuen Mittelschule erreicht demnach oft nicht einmal das von Hauptschulen. Die ÖVP verlangt Verbesserungen, aber kein AUS für das Projekt.

Ein Hinweisschild auf eine neue Mittelschule

APA/HERBERT NEUBAUER

Mittagsjournal, 4.3.2015

Das Ergebnis des Evaluierungsberichts habe sie nicht überrascht, sagt SPÖ-Bildungssprecherin Elisabeth Grossmann. Es sei klar gewesen, dass die Effekte durch diese Systemänderung nicht in vollem Maße realisieren konnten, die man sich erwünscht habe, weil das Problem der frühen Selektion der Kinder mit 10 nicht gelöst worden sei.

Nach wie vor gebe es in weiten Bereichen ein Nebeneinander und somit eine Konkurrenz von neuer Mittelschule und AHS Unterstufe. Laut Grossmann ist das Urteil, das der Bericht über die Neue Mittelschule fällt, keineswegs vernichtend: es habe sehr wohl gute Umsetzungen gegeben dort wo es keine Sog-Wirkung durch eine AHS gebe.

Keinesfalls dürfe man jetzt den Ausbau der Neuen Mittelschulen stoppen, so Grossmann: die Weichen in Richtung gemeinsamer Schule seien gestellt, hier dürfe es keinen Schritt zurück geben.

An der Neuen Mittelschule festhalten. Das will auch Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl, der für die SPÖ in der Bildungsreform-Arbeitsgruppe der Regierung sitzt. Dort wo die Neue Mittelschule gut umgesetzt wurde und die Lehrer entsprechend ausgebildet wurden, gebe es deutlich mehr Schüler, die weiterführende Schulen besuchen.

Zurückhaltender als bisher sind die Wortmeldungen aus der ÖVP. Vor etwa einem halben Jahr hat man in der Volkspartei noch laut über einen Ausstieg aus dem Projekt nachgedacht für den Fall, dass der Bericht schlecht ausfällt. Wissenschafts-Staatssekretär Harald Mahrer verlangt heute lediglich Verbesserungen in Schulautonomie und Elementarpädagogik.

Einen Stopp der Ausbau der Neuen Mittelschule fordert Mahrer nicht: man müsse jetzt gemeinsam in der Regierung daran arbeiten, die Qualität zu erhöhen.

Bildungsministerin Gabriele Heinisch Hosek (SPÖ) schweigt vorerst, sie war am Vormittag zu keiner Stellungnahme erreichbar.