Antibiotika in der Tierzucht

Antibiotika sind dafür gedacht, Menschen und auch Tiere schneller wieder gesund zu machen. Deshalb sind sie auch begehrt: 13 Prozent der verwendeten Arzneimittel sind solche Antibiotika. Das hat aber auch Folgen, die nicht gewünscht wird: die Resistenz, also dass sie wirkungslos werden. Zu tun hat das auch mit der Verwendung in der Tierzucht, speziell in der Massentierhaltung. In Österreich gibt es teilweise Erfolge bei der Einschränkung der Antibiotika.

Morgenjournal, 9.4.2015

Im EU-Vergleich schneidet Österreich recht gut ab. Viel mehr Antibiotikum in der Tierzucht wird etwa in Italien, Spanien oder Deutschland verabreicht. Um wieviel es geht, kann man einigermaßen genau im Überblick sagen - aber nicht zielsicher, also nicht, wieviel der einzelne Betrieb verbraucht hat. 2010 sind in Österreich 62 Tonnen Antibiotikum an Tierärzte verkauft worden. 2013 waren es 55 Tonnen. Diese Menge muss seit heuer gesetzlich verpflichtend gemeldet werden, sagt Ulrich Herzog, der Leiter des Bereichs Verbrauchergesundheit und Veterinärwesen im Gesundheitsministerium.

Von dieser Mengenstromanalyse erwartet man viel. Die Bereitschaft, in diesem Bereich für mehr Transparenz zu sorgen, kommt aus der Landwirtschaft schon, sagt Ulrich Herzog, aber es hängt von der Sparte ab. Sein Positivbeispiel: die Geflügelwirtschaft. Hier wurden schon große Mengen eingespart.

In der Milchwirtschaft gibt es Projekte wie das elektronische Stallbuch, durch das man einen besseren Überblick haben will, nicht so groß seien die Fortschritte in der Schweine- und Kälberzucht. Insgesamt geht die Menge aber zurück. Zu optimistisch soll man deshalb nicht sein, sagt der Grüne Landwirtschaftssprecher Wolfgang Pirklhuber, denn der Druck des Lebensmittelhandels auf die Betriebe sei groß.

Je mehr Tiere auf engem Raum, desto größer die Ansteckungsgefahr - und damit steigt dann oft auch die Antibiotikaverbrauch.