Nepal: Hilfe läuft langsam an

Mehr als 5.000 Tote, über 10.000 Verletzte. Das ist die derzeitige Bilanz des schweren Erdbebens in Nepal. Die Opferzahlen werden weiter steigen, da immer noch zahlreiche Regionen unerreichbar sind. Nur zögerlich kommt erste Hilfe in den am schwersten betroffenen Regionen Nepals an. Immer noch wird derzeit nach Überlebenden gesucht, denn auch Tage nach dem Erdbeben gibt es doch immer wieder kleine Wunder.

Helfende Hände

EPA/YONHAP

Mittagsjournal, 29.4.2015

Spenden für die Beben-Opfer:

Nachbar in Not

Rettung nach 82 Stunden

Das ist der Moment als Rishi Khanal aus den Trümmern gezogen wird. In einer stundenlangen Rettungsaktion konnte der 28-Jährige 82 Stunden nach dem Erdbeben aus seinem eingestürzten Bürogebäude befreit werden, die Freude der Retter ist groß, Rishi ist erleichtert.

Zuerst hatte ich Hoffnung aber gestern habe ich schon aufgegeben. Meine Nägel sind plötzlich ganz weiß geworden und meine Lippen aufgesprungen. Da war ich mir sicher, dass mich niemand da rausholen wird und ich sterben muss, erzählt der 28-jährige Nepalese.

Seine Rettung weckt auch bei anderen wieder Hoffnung, und so haben sich menschenschlagen um zahlreiche eingestürzte Gebäude gebildet. Stein für Stein tragen hunderte Freiwillige die Trümmer mit bloßen Händen ab, in der Hoffnung, doch noch jemanden zu finden.

Doch bei vielen Menschen in Nepal macht sich indessen Hoffnungslosigkeit breit. In Kathmandu hat sich die Wut erstmals in Form einer kleinen Demonstration entladen. Wütende junge Männer beschweren sich über die ausbleibende Hilfe: Wir haben Hunger, wir haben nichts zu trinken, wir können nicht einmal schlafen. Ich schlafe mit meinem siebenjährigen Kind im Freien, es ist kalt, wir werden krank und die Regierung unternimmt nichts. Nieder mit dieser Regierung, sagt dieser Mann.

Wie die Situation in den entlegensten Erdbebengebieten ist bleibt weiterhin unklar. Seit Samstag mussten die Menschen in teilweise vollständig zerstörten Dörfern ohne Hilfe von außen mit der Situation fertig werden. In den unzugänglichen Regionen können teilweise nicht einmal Helikopter landen. Es wird noch Tage dauern, bis die Hilfsteams aus Nepal und aus der ganzen Welt, in all diese Gebiete vordringen.