Neue Zeltunterkünfte entstehen

In der vergangenen Woche sind laut Innenministerium so viele Asylanträge gestellt worden wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Zwar haben die Bundesländer zuletzt weitere 350 Unterkünfte angeboten. Doch das sei bei weitem noch nicht genug, heißt es im Innenministerium, das deshalb heute 24 weitere Zelte aufstellen lässt - auf Polizeisportplätzen in Linz und in Salzburg.

Morgenjournal, 22.5.2015

Bis zu 600 Flüchtlinge werden am Wochenende erwartet, heißt es im Innenministerium - sie müssen den neu aufgestellten Zelten untergebracht werden. Denn am Wochenende übernehmen die Länder keine Asylwerber - somit muss der Bund für die Unterbringung sorgen.

250 bis 300 Asylanträge pro Tag - auch die 350 angebotene Plätze sind da nur ein Tropfen auf den heißen Stein, sagt Peter Webinger, Krisenkoordinator im Innenministerium. Wichtig sei, dass die Menschen untergebracht sind.

Vorerst sind 24 weitere Zelte geplant, die Zahl der Plätze orientiere sich an den aktuellen Asylantragszahlen und die steigen täglich. Bis zu 300 sind es täglich, das sei ein Vielfaches vom Jahr davor.

Abgesehen von den 50 angebotenen Plätzen gibt es noch zusätzliche Angebote von den Ländern, aber man müsse sich die Quartiere genau ansehen. Aber: würden alle Bundesländer ihre Quote erfülle, seien die jetzigen Maßnahmen nicht nötig. Wien, Niederösterreich, und die Steiermark erfüllen die vorgesehene Quote, sagt Webinger - alle anderen Bundesländer tun das nicht. Während die Zahl der Asylanträge steigt, sei die Zahl der Übernahmen der Flüchtlinge durch die Länder aber gleichgeblieben, sagt Webinger.

Umgekehrt kritisieren zahlreiche Bürgermeister, sie seien vom Innenministerium überfahren worden. Webinger sagt dazu, das sei nicht Absicht. Die Information der Bevölkerung sei ganz wichtig, aber in Krisenzeiten sei dies nicht immer möglich.

Insgesamt werden am Wochenende 60 Zelte in Österreich stehen, in den neuen Zelten sollen Schlafplätze für knapp 200 Personen bereitgestellt werden.