Detektive sollen bei Kindesentführung helfen

Etwa 60 mal pro Jahr werden Kinder in Österreich von einem Elternteil entführt - entweder nach Österreich oder von hier in ein anderes Land. In vielen Fällen sind die Behörden machtlos - zum Beispiel, wenn es mit einem anderen Land kein Abkommen gibt, das regelt, wer die Obsorge für das Kind hat oder wenn vom Elternteil mit dem Kind jede Spur fehlt.

Die Wiener Kinder- und Jugendanwältin Monika Pinterits fordert jetzt, dass Detektive eingesetzt werden sollen, nur, wer das finanzieren soll, ist offen.

Morgenjournal, 20.7.2015

Ein dreijähriger Bub, der von seinem Vater entführt wurde - während eines Pflegschaftsverfahrens - beschäftigt derzeit die Wiener Kinder- und Jugendanwältin Monika Pinterits. Seit Jänner sind die beiden verschwunden.

Sowohl Kind als auch Vater sind österreichische Staatsbürger, sagt Monika Pinterits, gegen den Mann gibt es einen internationalen Haftbefehl. Aber weil es mit Ägypten kein Übereinkommen gibt, das das Procedere und die rechtlichen Fragen in solchen Fällen regelt, könnten die Behörden oft nichts ausrichten.

Da nützt es der Mutter nichts, sagt Pinterits, wenn sie hier in Österreich die Obsorge für das Kind hat. Und deshalb sei sie dafür, in solchen Fällen mit Detekteien zu arbeiten. Aber das sei teuer, und selten seien wohlhabende Familien betroffen.

Da sind wir auf Spenden angewiesen, sagt Monika Pinterits, die Behörden finanzieren so etwas nicht. In zwei Fällen habe aber der Einsatz von Detektiven schon zum Erfolg geführt. Zwei entführte Kinder wurden, ebenfalls aus Ägypten, zurückgeholt.