Maria Chalela-Puccini, bildende Kunst

Maria Chalela-Puccini, geboren 1985 in Bogota, ist die Gewinnerin des diesjährigen Karl Anton Wolf- Förderpreises im Rahmen des Ö1 Talentestipendiums. Die Künstlerin befasst sich mit Malerei und experimentellem Animationsfilm. Ihre Arbeiten handeln von Themen wie Identität, Kultur und Schönheit.

Maria Chalela-Puccini

Geboren: 1985 in Bogota, Kolumbien

Aktuelles Studium: Malerei, Tapisserie und Animationsfilmklasse an der Universität der Angewandte Kunst Wien

ORF/Ursula Hummel-Berger

Was ist Kunst?

Kunst hat keine eigene Definition. Ich sehe Kunst als das, was der Künstler macht, um die Gesellschaft anzuregen, um die Betrachter damit zu konfrontieren und Fragen in ihm zu wecken. Wir definieren Kunst und Kunst definiert uns.

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Unbewusst. Ich würde sagen, die Kunst ist zu mir gekommen und ich habe aufgepasst.

Kommt Kunst von können, müssen oder wollen?

Ich denke, von "wollen". Dann "kann" man. Dann "muss" man, weil man nicht mehr aufhören will.

Wo würden Sie gerne ausstellen?

Alle Orte sind für mich gleich geeignet auszustellen. Mittlerweile bin ich sicher, dass Kunst überall gezeigt werden sollte.

Mit wem würden Sie gerne zusammenarbeiten?

Mit meinen wichtigsten Vorbildern natürlich. Obwohl, wahrscheinlich würde ich sie dann nur beim Arbeiten beobachten, haha!

Wie viel Markt verträgt die Kunst?

Die Kunst kann alles vertragen, solange sie Kunst bleibt. Sobald der Markt wichtiger wird, wird die Kunst beschränkt, wird die Kunst ein Sklave.

Und wie viel Kunst verträgt der Markt?

Nicht genug. Der Markt selber ist nur für wenige Künstler.

Wofür würden Sie Ihr letztes Geld ausgeben?

Für Kleinigkeiten, wie immer, die nur für mich wichtig sind. Alle anderen fragen sich dann: Aber wieso?

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

Schwierie Frage. Ich habe von der Malerei viel über Prozesse gelernt. Ich glaube fest daran, dass sich die Dinge langsam entwickeln, und dass man seinen Weg nicht so weit im Voraus planen kann. Der Weg entsteht beim Gehen.

Haben Sie einen Plan B?

Natürlich! Künstlerin zu werden!

Wann und wo sind Sie das letzte Mal unangenehm aufgefallen?

Im Supermarkt. Ich bin gegen das Glas von der Schiebetür gestoßen. Der Mann neben mir hat nur "Hoppala" gesagt.

Wollen Sie die Welt verändern?

Nicht alles. Aber vieles, wenn menschliche Ungerechtigkeit herrscht.