Hunderte am Flughafen gestrandet

Am Flughafen Wien sind noch immer hunderte gestrandete Reisende, die sich Fragen wie sie jetzt dorthin kommen, wo sie hinwollen. Nur noch sporadisch landeten und starteten von gestern Nachmittag bis heute Früh Flugzeuge, weil den Fluglotsen für ihre Arbeit europäische Daten fehlten. Wo war der peinliche Knopf im Datennetz und wie geht es für die gestrandeten Reisenden weiter?

Überfüllte Abflughalle des Flughafens Wien

APA/HERBERT NEUBAUER

Mittagsjournal, 29.08.2016

Eine gut hundert Meter lange Schlange von mehreren hundert Menschen hat sich heute Vormittag hier am Flughafen gebildet bei den nur acht Umbuchungsschaltern für AUA und Star Alliance Flüge. Für die Passagiere heißt es wieder bitte warten - wie schon gestern als es bei den Warteschlangen für die Busse zu den Hotels zu Drängeleien kam und manche verlieren Arbeitstage.

AUA-Sprecher Peter Thier betont, es gebe ein Krisenmanagement und gestern und heute zusätzliche Mitarbeiter. Trotzdem werden jetzt in der Ferienzeit nicht alle gleich einen Flug bekommen. Die Auskunft vom Flughafen, dass die Fluglinien gestern Hotels für fast alle Fluggäste gefunden haben, wird von manchen Passagieren auch relativiert. Drei Stunden hatte man dafür gestern in der Warteschlange stehen müssen, die Fluglinien Mitarbeiter seien völlig überfordert gewesen. Und hätten die Passagiere aufgefordert sich selbst Hotels zu organisieren. Dann habe sich herausgestellt, es dürfte nur ein drei-Sterne-Hotel sein.

Der Austrian Airline-Sprecher betont aber, dass die Kosten weitgehend übernommen werden. Wer bzw. wessen Versicherung letztlich bezahlt, werden sich wohl Fluglinien, Flughafen und vor allem Austrocontrol und die Eurocontrol in Brüssel ausmachen müssen, deren Daten gestern nicht in Wien angekommen sind. Die Ursache dafür ist nach wie vor ungeklärt, sagt Austrocontrol Sprecher Markus Pohanka. Die Techniker sind noch fieberhaft auf der Suche. Auf die Frage, ob es denn ein Sicherheitsnetz also ein zweites Datenübertragungssystem gibt, sagt Pohanka: es müsse händisch gemacht werden falls es nicht funktioniert.

Das wichtiger aber sei vorerst, dass die Datenübertragung nun wieder funktioniere. Es gibt daher derzeit praktisch keine Flugverspätungen. Höchstens ein Gewitter, das sich am Vormittag angekündigt hat, könnte wieder für Verzögerungen sorgen. Einzelne Passagiere konnten dem kleinen Chaos am Flughafen übrigens durchaus auch positive Seiten abgewinnen, sie können nun in der business-class fliegen.