Radiokolleg | 15 - 18 Juni 2015

Glanz und Elend der Utopien

Wenn man davon spricht, dass etwas "völlig utopisch" ist, meint man meist: unrealistisch, nicht umsetzbar. Doch im Diskurs über Politik und Gesellschaft bedeutet "Utopie" etwas anderes: Utopien im engsten Sinn sind gedankliche Entwürfe einer besseren Gesellschaft.

Die Moderne war auch eine Ära gescheiterter Utopien, die Abermillionen in den Tod gerissen haben. Die Vision einer gerechteren Gesellschaft etwa wurde im Realsozialismus verraten. Die Geschichte diskreditierter Utopien reicht aber viel weiter zurück.

Die religiösen Überlieferungen sind der wohl größte Fundus utopischen Denkens für eine erfreulichere Welt; trotzdem wird den Religionen oft jedes positive Veränderungspotential abgesprochen. Wogegen der Marxismus bereits wieder in der Phase der Neubewertung ist. Denn es verfestigt sich die Meinung, dass es ohne Utopien doch nicht zu gehen scheint. Im Sinn von uns leitenden Idealen, die die Anti-Utopie des totalen Marktes überwinden helfen.

Utopie ist eine elementar treibende Kraft. Lokomotive der Geschichte, "Traum nach vorwärts" (Ernst Bloch). Dorothee Frank evaluiert die Rolle von Utopien in der Vergangenheit - mit Blick auf eine mögliche Zukunft.

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Teil 4

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