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Thurnher erhält Kreisky-Preis für Gesamtwerk
Heute Abend verleihen das Karl-Renner-Institut und die politische Akademie der SPÖ den alljährlichen Bruno-Kreisky-Preis. In Gedenken an den ehemaligen Bundeskanzler und SPÖ-Parteichef soll politische Literatur gefördert werden. Den Preis für das Politische Buch 2016 bekommt der Verteilungsökonom Branko Milanovic. Für sein publizistisches Gesamtwerk wird "Falter"-Herausgeber Armin Thurnher ausgezeichnet.
22. April 2017, 02:00
ORF/URSULA HUMMEL-BERGER
Morgenjournal, 22.3.2017
Jürgen Habermas, Alexander Kluge, Christine Nöstlinger haben diesen Preis bereits erhalten - umso mehr sei es für Armin Thurnher eine Ehre, diesen Autoren zu folgen, auch wenn er die Auszeichnung nicht als seinen alleinigen Verdienst sieht.
Bereits 1999 hat Armin Thurnher den Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch des Jahres erhalten, ist bekannt für seinen pointierten allwöchentlichen Leitartikel im "Falter" und wird nicht müde Kritik an der österreichischen Medienlandschaft zu üben.
"Oft kommerzielle Interessen"
"Der Journalismus selber ist ein Problem, weil er oft im Dienst kommerzieller Interessen Leute dazu bringt, Dinge so darzustellen, wie sie nicht sind. Deswegen bedarf der Journalismus interner Kritik. Jetzt ist noch viel mehr Kapital im Spiel - bei Social Media, bei der sogenannten alternativen rechten Presse, aber auch bei den sogenannten Mainstream-Medien. Da entsteht eine Öffentlichkeit, die auf alles andere ausgerichtet ist, als auf die Erhaltung, Beförderung und Neuformulierung von Demokratie."
Preise, wie dieser, seien daher eine Bestätigung für eine Form der Publizistik, die er vertrete, so Thurnher. Denn die Aufgabe der Medien sei es nicht nur wahrhaftig zu berichten, sondern vor allem auch zu versuchen der Öffentlichkeit Zusammenhänge, Hintergründe zu erklären.
Neues Buch in Arbeit
Das Bedürfnis Geschehnisse im Land auf den Grund zu gehen, war auch der Auslöser für Thurnhers letztes Buch "Ach, Österreich! Europäische Lektionen aus der Alpenrepublik". Eigentlich wollte er es gar nicht schreiben, doch im Zuge der Bundespräsidentenwahl und einer Welle von Aufmerksamkeit aus dem Ausland, konnte er nicht mehr widerstehen.
Und auch sein nächstes Buch ist bereits in Arbeit, sei ihm doch "Ach, Österreich" nur dazwischen gekommen. Jetzt beschäftigt er sich mit der "Wahrheit über die Lügen der Presse", so der Arbeitstitel.
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