Ö1 bis zwei

mit Gustav Danzinger. Gustav-Mahler-Woche: Leonard Bernstein musiziert.
In der Woche von Gustav Mahlers 150. Geburtstag stehen fünf Dirigenten im Zentrum von "Ö1 bis zwei", die wesentliche und dauerhafte Beiträge zur Interpretation der Werke Mahlers geleistet haben und noch leisten. Fünf Gestalter aus der Ö1 Musikredaktion zeigen den Zugang dieser Dirigenten zum Werk und zur Person Mahlers auf und ergänzen das Dirigentenporträt mit Musik anderer Komponisten

Am Anbeginn von Mahlers reifem Schaffen steht ein Lied. Ein klagendes Lied. Und es folgen viele Lieder, in denen geklagt wird. Das Mädchen klagt um ihren Liebsten, der ins Feld muss. Der Zurückgekehrte klagt um die verstorbene Verlobte. Ein Vater klagt um sein Töchterchen. Ein verurteilter Deserteur beklagt sein Schicksal.

Im allerletzten Lied versiegt die Klage. Der da die Ruhe für sein einsam Herz sucht, weiß, dass die liebe Erde allüberall aufblüht und aufgrünt, ewig, ewig ...

Leonard Bernstein hat zwei komplette Zyklen der Mahler-Symphonien aufgenommen, hat mehr für die weltweite Verbreitung der Musik dessen, der ihm in so vielem ähnlich war, getan als jeder andere. Und ganz besonders subtil ist Bernsteins Klagen in Mahlers Liedern. Wenn er am Klavier sitzt und nicht nur die Szene und die Stimmung der Exekution spielt, sondern das persönliche, subjektive, tiefste Hören und Erleben und Erschüttertsein. Wenn er als Dirigent am Stamm des selbsterrichteten Trost-Baumes über den Tod des Kindes emporzuklimmen trachtet. Und wenn er den Duft der lieben Erde langsam und tief und versöhnlich eindringen lässt in das noch tränenfeuchte Gesicht ...

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