Die Hörspiel-Galerie

"Jugend ohne Gott". Von Ödön von Horvath (2. Teil von 3). Bearbeitung und Regie: Ernst Wolfram Marboe. Mit Ernst Meister, Gertrud Ramlo, Rudolf Oskar Wisth, Hans Pseiner, Peter Frick, Helmut Czeike, Mizzi Tesar u. v. a.

In einer süddeutschen Kleinstadt kommt es 1935 während eines Zeltlagers, das der vormilitärischen Ausbildung dient, zum Mord an dem Schüler N. Der Schüler Z wird verdächtigt, weil es zwischen den beiden zu Handgreiflichkeiten gekommen war. Der Lehrer, der heimlich das Tagebuch des Beschuldigten gelesen hatte, glaubt als einziger den Schilderungen eines Mädchens, das die Tat gesehen hat. Er sucht den Täter mit den großen "Fischaugen". Der einst opportunistische Lehrer beginnt, für seine moralischen Werte einzutreten und findet seinen Glauben an Gott wieder. Seine Schüler/innen und ihre Eltern werden als teilnahmslose Mitläufer gezeigt, die die NS-Propaganda verinnerlichen und sich von der Diktatur beherrschen lassen.

Ödön von Horváths Roman "Jugend ohne Gott", ursprünglich unter dem Titel "Das Zeitalter der Fische" geplant, erschien 1937 in einem holländischen Exil-Verlag und wurde wegen des großen Erfolges rasch in viele Sprachen übersetzt. 1938 wurde das Buch "gegen die geistigen Analphabeten" in Deutschland in die "Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums" aufgenommen.

In der Hörspielbearbeitung von Ernst Wolfram Marboe aus dem Jahr 1967 ist Ernst Meister in der Rolle des Lehrers zu hören (ORF Wien 1967).

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