Logos - Theologie und Leben

"Die religiösen Wanderer" - Auf dem Weg zu einer spiritualisierten Gesellschaft. Gestaltung: Ursula Baatz

Schon seit Mitte der 1970er Jahre wird von einem Religionswandel in Europa gesprochen. Die großen Konfessionen verlieren Mitglieder, viele neue religiöse Gemeinschaften entstehen, die von manchen mit Misstrauen beäugt werden, von anderen mit Begeisterung. Vor allem aber: Allen steht offen, was sie glauben wollen oder auch nicht. Und viele sind spirituelle Wanderer geworden, Leute, die auf der Suche sind nach Gott, dem Sinn des Lebens, nach der Erleuchtung - und die vor allem selbst entscheiden, was ihnen weiterhilft und guttut.

Die traditionellen Kirchen kommen mehr schlecht als recht zurande mit diesem Phänomen. Die Rituale des Lebensübergangs - vor allem Hochzeiten und Todesfälle - können mittlerweile bei religiös ungebundenen, aber spirituell versierten Ritenspezialisten bestellt werden, und Wellness-Bedürfnisse artikulieren, was früher vielleicht "Heil der Seele" geheißen hat.

Service

Hubert Knoblauch, Populäre Religion. Auf dem Weg in eine spirituelle Gesellschaft, (Buch Campus Verlag)
Christoph Bochinger/Martin Engelbrecht/Winfried Gebhardt: Die unsichtbare Religion in der sichtbaren. Formen spiritueller Orientierung in der Gegenwartskultur, (Buch Kohlhammer Verlag)
Regina Polak (hg.), Megatrend Religion? Neue Religiositäten in Europa, (Buch Ostfildern 2002)
Thomas Luckmann, Die unsichtbare Religion, (Buch Suhrkamp Verlag)

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