Betrifft: Geschichte

Der lange Weg in die Selbstbestimmung - Ungarn im 19. Jahrhundert. Mit Bela Rasky, Historiker, Forschungsleiter Wiesenthal-Institut

Mit der erfolgreichen Türkenabwehr 1683 kehrte sich die Situation um: Ungarn und Siebenbürgen gerieten in die Abhängigkeit der Habsburger. Da nützte auch der Widerstand der ungarischen Stände nichts. Der Friede von 1711 besiegelte das Schicksal des im 15. Jahrhundert noch so mächtigen und mit den Habsburgern konkurrierenden Königreichs (Matthias Corvinus). Der Vertrag vom 1711, der die breite Schicht der ungarischen Bauern in "ewige Leibeigenschaft" zwang, machte Ungarn zu einem permanenten Unruheherd im Habsburgerreich.

Im europäischen Revolutionsjahr 1848 griff die Revolution von Ungarn auf die Residenzstadt Wien über. Das Aufbegehren der Bürger und Adeligen konnte (erst) mit Hilfe des Zaren niedergeschlagen werden. Nach Österreichs Niederlage gegen die Preußen bei Königgrätz (1866) reichte die ungarische Drohung mit einer neuerlichen Revolution bzw. mit einer Unabhängigkeitserklärung, um den militärisch geschwächten Kaiser Franz Joseph zum "Ausgleich" zu zwingen. Von nun an beherrschten die Ungarn sogar zeitweise die Außenpolitik der gesamten Donaumonarchie und unterstrichen mit ihrer Magyarisierungspolitik ihre Ansprüche im ganzen Osten und Südosten der Doppelmonarchie.

Erst das Ende des 1. Weltkriegs zerstörte dauerhaft den Traum von einem Groß-Ungarn, nicht ohne weitreichende Folgen bis heute zu hinterlassen.

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