Radiokolleg - Stile und Styles

25. Juli 2011, 09:45

"Fashion fades, style is eternal" - diese Aussage wird dem Modeschöpfer Yves Saint Laurent zugeschrieben. Sinngemäß übersetzt, ist ihm zufolge die Mode vergänglich, der Stil oder "Style" hingegen besteht ewig. Naturgemäß trachten alle Designer nach Letzterem, dennoch dürfen sie den Zeitgeist nie aus den Augen verlieren.

Nicht nur die Welt des feinen Tuchs ist der Mode unterworfen, keine gestalterische Disziplin kann sich dem steten Wandel der Ästhetik entziehen. Doch die Bekleidungsindustrie setzt willkürlich auf die ständige Neudefinition ihrer Standards. Diese Eigenschaft teilt sie mit der Popmusik, woraus vielfältige Bezüge zwischen den beiden Branchen und ihren symbolischen Welten erwachsen.

Elvis verkörperte den Rockabilly-Style von Landburschen, die ihr Glück in der Stadt suchten. Die Beatles wurden bekannt, als sie sich von diesem Vorbild lösten und ihren eigenen Look definierten (den sie über Bord warfen, als sie ihre Musik weiterentwickelten). Viele Bands spielten Punkrock, doch Malcolm McLaren legte mit den Sex Pistols das optische Klischee zur Musik fest. Paul Weller nannte eine seiner Bands überhaupt gleich "Style Council".

Seit Elvis zum ersten Megastar wurde (früher hätte man Superstar gesagt), zieht sich Yves Saint Laurents Regel durch die Popmusik: wer zum musikalischen Style das entsprechende Auftreten findet, kann sich besser im kollektiven Gedächtnis festsetzen, vielleicht sogar in die Musikgeschichte eingehen. Die Fans definieren sich über Bekleidungsstile bis hin zur genau codierten Subkultur.

Aber geht es denn nicht um die Musik ...? Ja, schon auch!

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