Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Stiefkind Biogas. Gestaltung: Franz Zeller

Bis zur Jahrtausendwende galt Österreich als Pionier der Biogaserzeugung und -technologie. Dann änderte die Politik die Rahmenbedingungen. Dabei ging u.a. viel Knowhow verloren bzw. ins Ausland.
Heute sind in Österreich gerade einmal rund 300 Biogasanlagen in Betrieb, die sich finanziell kaum über Wasser halten können, weil die Einspeisetarife zumindest bisher kaum konkurrenzfähig waren.

Dabei könnte Biogas im Portfolio der Erneuerbaren die Photovoltaik und die Windkraft exzellent ergänzen, weil es speicherbar und nicht vom Wetter- bzw. Tagesverlauf abhängig ist - sich damit gut zum Abdecken von Bedarfsspitzen eignen würde.
Alles als Biogas zu verstromen, was sich nur im entferntesten dazu eignet, halten Hubert Seiringer und Franz Kirchmeyr von der ARGE Kompost & Biogas aber nicht für sinnvoll. Man dürfe so wie bisher nicht nur auf den Energieinhalt der nachwachsenden Rohstoffe schielen, sondern müsse im Gegenteil mehr auf deren einzigartige Qualitäten Rücksicht nehmen - so sei die Biogaserzeugung aus stark holzhältigen Zutaten wenig sinnvoll, während sich aus Blattwerk und biogenen Abfällen viel Energie gewinnen lasse, während etwa Strauchschnitt beim Verbrennen bis zu 45% Asche hinterlasse und damit im Ofen wertlos sei.

Mit Hubert Seiringer, Franz Kirchmeyr, ARGE Kompost und Biogas Österreich; Stefan Koller, Harald Kren, Varta Micro Innovation, Graz.

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