Die Hörspiel-Galerie

"Marie. Ein Fall". Von Susanne Ayoub. Mit Gerti Drassl, Stefano Bernardin, Markus Meyer, Wolfgang Hübsch, Andreas Patton und Ulli Maier. Regie: Eva Garthe

"Sie besitzt", schreibt der Anstaltsarzt in einem Gutachten, "ein vorzügliches Gedächtnis, erscheint sehr gut befähigt und verfügt über eine weit über den Durchschnitt hinausgehende Bildung." Allerdings sei die Angeklagte "moralisch minderwertig", sie begehe "sexuelle Ausschreitungen, gibt Mangel an Scham- und Ehrgefühl zu erkennen und vertritt laxe Auffassungen über das Wesen der Gesetze".

Marie, die Tochter eines Bürgermeisters, hat den rechten Weg verlassen. Sie liebt einen Hallodri, gleichzeitig verlobt sie sich mit einem angesehenen, wenn auch etwas farblosen Referendar. Als die Lage immer aussichtsloser wird, vergiftet sie den Verlobten mit Zyankali und schießt ihm, sicher ist sicher, mit einem entwendeten Revolver in den Mund. Dem Gericht tischt sie Lügengeschichten auf, verstrickt sich in Widersprüche und wird schließlich zum Tod "mittels Guillotine" verurteilt.

Die in Bagdad geborene österreichische Schriftstellerin Susanne Ayoub, eine Spezialistin für historische Kriminalfälle, erzählt in ihrem Hörspiel "Marie. Ein Fall" die wahre Geschichte einer jungen Frau, die zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts an der herrschenden Moral zerbrach.

Mit Gerti Drassl als "Marie", in weiteren Rollen: Stefano Bernardin, Markus Meyer und Wolfgang Hübsch. Regie: Eva Garthe. (Produktion ORF 2011)

Service

Aus rechtlichen Gründen kann diese Sendung nicht zum Download angeboten werden.

Sendereihe