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Athen: Die Stadt und die Krise. Eine Sendung von Brigitte Voykowitsch

Demokratie - zusammengesetzt aus den Wörtern "demos" (Volk) und "kratia" (Herrschaft) ist ein Begriff, der aus dem Griechischen stammt. Athen ist jene Stadt, in der die Frühform dieser auf das Prinzip der Volkssouveränität gegründeten politischen Ordnung erstmals praktiziert wurde. Noch kann man in Athen die antike und römische Agora besichtigen, jene Plätze also, die als zentraler Kommunikationsort der Gemeinschaft galten. Doch was ist aus Athen geworden, fragen sich heute angesichts der Krise viele Bürger/innen.

Nach dem Ende der Antike schrumpfte die Bedeutung der Stadt; als sie im 19. Jahrhundert Hauptstadt des neu gegründeten griechischen Staates wurde, war sie nur ein größeres Dorf. Gemäß den Bauplänen des 19. Jahrhunderts erhielt die Stadt ein neoklassizistisches Gepräge - zumindest architektonisch sollte der Anschluss an die große Vergangenheit gelingen. Heute leben im Großraum Athen 40 Prozent der griechischen Bevölkerung. Innergriechische Migrationsprozesse von den ländlichen in die städtischen Räume sowie Migrationsströme aus dem außereuropäischen Raum haben das urbane Gewebe brüchig werden lassen. Armut und Not prägen heute das Zentrum, aus Protest gegen die Sparprogramme wurden zuletzt Gebäude angezündet, die für ein besseres Athen stehen sollten.

Athen - Ort der Demokratie? Oder: Die Demokratie so ruinös wie die Überreste der antiken Agora?

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