Radiokolleg - Schiefergas
Fracking und die Folgen der Ausbeute (4). Gestaltung: Ilse Huber
19. Juli 2012, 09:30
Auch wenn es die OMV vorerst verschoben hat, im Weinviertel nach Schiefergas zu bohren, so heißt das noch lange nicht, dass das Vorhaben ad acta gelegt ist. Im Gegenteil: Die Forschungen gehen intensiv weiter, in Deutschland und anderen Ländern setzt man alles daran, neue Energieressourcen aufzuschließen.
Schiefergas ist der kleinere Bruder des konventionellen Gases, das sich in Hohlköpern von geologischen Schichten befindet. Dementsprechend spricht man beim Schiefergas auch vom unkonventionellen Gas. Und das kann erst dann genutzt werden, wenn die dichten feinkörnigen Gesteinsschichten aufgebrochen werden. Das geschieht durch das Fracking. Für diese neue Methoden sind ausgefeilte Technologien, große Mengen an Wasser sowie die Injektion von chemischen Zusätzen notwendig. Es muss tausende Meter tief gebohrt werden, um an das eingeschlossene Gas heranzukommen, es umzuwandeln und anschließend zu verwerten.
Nachdem Erdöl und Kohle langsam zur Neige gehen, öffnet sich für die Energieproduzenten ein neues Hoffnungsfeld. Mit viel Elan gehen Explorer an die Sache, nicht zuletzt spielt ein niedriger Endverbraucherpreis eine Anreizrolle. Während die einen den technischen Fortschritt darin sehen, auch in weniger produktiven Formationen Energiequellen aufzuschließen, bleiben aber viele Fragen offen. Denn was sind die Begleiterscheinungen einer solchen Tiefenbohrung? Welche Auswirkungen sind beim Trinkwasser zu erwarten, das oft aus dem Grundwasser kommt? Wie lange und kontinuierlich liefert ein Schiefergasfeld überhaupt die rentable Energie?
Service
Studie:
Auswirkungen der Gewinnung von Schiefergas und Schieferöl auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit
© Juni 2011
Umweltbundesamt Deutschland
Einschätzung
der Schiefergasförderung
in Deutschland - Stand Dezember 2011
EU Kommission Key figures Energy Road map 2050
Erdgassuche in Deutschland
Gegen Gasbohren
RWE Bürgerinformation
International Energy Agency Outlook
Weinviertel statt Gasviertel
OMV Schiefergas
