Zeit-Ton

"... und mich nach ihm zu Tode sehnend." Musikalische Korrespondenzen
Gestaltung: Alice Ertlbauer-Camerer

Helmut Schmidinger hat sich von der umfangreichen Briefkorrespondenz zweier Komponisten zu zwei Orchesterliederzyklen inspirieren lassen. Wolfgang Amadeus Mozart zeichnet sich in seinen Briefen abseits der viel zitierten "Bäsle-Briefe" als unglaublich witziger, zugleich ernster, mitunter derber und berührender Sprachspieler aus. Die von Helmut Schmidinger im Dialog mit Wolfgang Holzmair getroffene Auswahl der Briefe ist nicht chronologisch, sondern folgt einer inneren Dramaturgie, die von Briefen an Mozarts Frau über Briefe mit Sprachspielereien und Kommentare über Kollegen bis zu Äußerungen über Trost und Tod reichen.

Bevor Gustav Mahler seine spätere Frau Alma kennen lernte, war Anna von Mildenburg ein - den Briefen nach zu schließen - sehr intensives Zentrum seiner Liebe. Allerdings sind nur seine Briefe an Anna erhalten, ihre sind vernichtet. Eine Liebesgeschichte beginnt, deren emotionales Auf und Ab Mahlers Briefe fortan wie in einem seismographischen Protokoll festhalten.

Ausgehend von dieser Quellenlage hat Helmut Schmidinger eine kompositorisch ungewöhnliche Umsetzung entwickelt, indem er ein fiktives Porträt der Mildenburg versucht, bei dem die Emotionen einer die Briefe des Geliebten lesenden Frau Ausgangspunkt der Musik sind.

Sendereihe

Playlist

Urheber/Urheberin: Helmut Schmidinger
Titel: " dass sie schatten und licht geben"
nach Brieftexten von W.A.Mozart
BO Linz
Leitung: Dennist Russell Davies
Solist/Solistin: Wolfgang Holzmaier - Bariton
Länge: 25:53 min
Label: Doblinger Leihmaterial

Urheber/Urheberin: Helmut Schmidinger
Titel: "mich nach ihm zu Tode sehnend"
Oszillogramm nach Brieftexten von Gustav Mahler an Anna VOn Mildenburg
Solist/Solistin: Ildiko Raimondi - Sopran
Wiener Virtuosen
Länge: 18:50 min
Label: manus Leihmaterial

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