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Der Anführer. Der Huturebellenführer Ignace Murwanashyaka soll von Deutschland aus Kriegsverbrechen im Osten Kongos befohlen haben. Feature von Bettina Rühl

In Stuttgart muss sich derzeit der Familienvater und mutmaßliche FDLR-Milizenführer Ignace Murwanashyaka für Kriegsverbrechen im Osten der Demokratischen Republik Kongo vor Gericht verantworten. Es ist der erste Prozess in Deutschland nach dem "Weltrechtsprinzip". Um Hintergründe der Anklage gegen den mutmaßlichen Milizenführer-Führer zu recherchieren, ist die WDR-Autorin Bettina Rühl in den Osten der DR Kongo gereist, in die abgelegene Bergregion Walikale. Hier wurden die meisten Massaker verübt, die der FDLR ("Demokratische Kräfte zur Befreiung Ruandas") zur Last gelegt werden.
In der Provinz Walikale im Osten-Kongo hat die FDLR-Miliz einen "Staat im Staate" geschaffen, zieht seit Jahren marodierend umher und macht sich schwerster Vergewaltigungen schuldig, die für die Frauen oft tödlich enden. Sie kontrolliert die gesamte Region, vor allem abgelegene, unzugängliche Gebiete im dichten Bergregenwald. Weder die staatliche Armee noch zivile Vertreter des Staates wagen sich dorthin. Anwohner der Gegend sagen, dass seit sieben Jahren kein Weißer mehr im Herrschaftsbereich der FDLR gewesen sei.
In der gefährlichen Region sind zwei lokale Begleiter Bettina Rühls einziger Schutz. Nach einem neunstündigen Fußmarsch, bergauf durch dichten Regenwald, gelangt die Journalistin in das Dorf Busurungi. Im Mai 2009 machte die FDLR das Dorf dem Boden gleich und verübte unter den Bewohnern ein grauenvolles Massaker. Die wenigen Überlebenden konnten ihre Angehörigen nur notdürftig begraben, dann flohen sie in die Wälder. Manche kehren erst jetzt wieder in das Dorf zurück. Ihre Hütten bauen sie auf den Gräbern ihrer toten Familienmitglieder... (WDR 2012)

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