Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Allgegenwärtige Vergangenheit. Über die Nachwirkungen der NS-Politik im Alpen-Adria-Raum. Gestaltung: Tanja Malle

Kärnten, Slowenien, Friaul-Julisch Venetien und Südtirol erlebten ethnische Säuberungen beziehungsweise einen Bevölkerungsaustausch zuletzt im Zweiten Weltkrieg. Doch mehr als siebzig Jahre später werden die Geschichte und die Rechte der Gottscheer Deutschen und der Kärntner Slowenen immer wieder zum Zankapfel. Verschiedene Parteien und Verbände versuchen daraus politisches Kapital zu schlagen. Ähnliches gilt für die Bevölkerung Istriens - im italienisch-slowenisch-kroatischen Grenzgebiet wird bis heute um die Deutungshoheit über die Vergangenheit gestritten. Und selbst in Südtirol, das europaweit als Vorzeigeprojekt in Sachen Volksgruppenschutz gilt, gibt es Randgruppen, die das Ziel verfolgen, das Gebiet aus dem italienischen Staat zu lösen. Eine internationale Tagung an der Universität Klagenfurt analysiert Versuche, den Alpen-Adria-Raum ethnopolitisch neu zu ordnen und geht den Nachwirkungen von Besatzung, Fluchtbewegungen und Vertreibungen nach.

Service

Entner/Sima (Herausgeber) Ethnischen Homogenisierungsversuche im Alpen-Adria Raum, Drava Verlag Klagenfurt/Celovec

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