Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Pavel Florenskij: Ganzheitliches Denken in Fragmenten der Wissenschaft
Gestaltung: Gudrun Braunsperger

Pavel Florenskij (1882 - 1937) war nicht nur ein bedeutender russischer Religionsphilosoph, sondern auch Mathematiker, Physiker, Schriftsteller und Kunstwissenschafter. Bis zur Oktoberrevolution lebte er im Dreifaltigkeitskloster in Sergiev Posad und unterrichtete an der dortigen Geistlichen Akademie Philosophie. Neben der Veröffentlichung philosophischer Werke publizierte der Vertreter des russischen Symbolismus auch in Literaturzeitschriften. Er war mit dem Schriftsteller Andrej Belyj befreundet. Florenskijs Werk "Die Ikonostase" gilt als ein Standardwerk zur Erforschung der geistlichen Grundlagen der russischen Ikone.

Nach der Oktoberrevolution wandte er sich vermehrt der naturwissenschaftlichen Forschung zu, hauptsächlich dem Bereich der Physik und Elektrodynamik. In seinem Werk "Imaginäre Zahlen in der Geometrie" beschäftigte er sich mit der geometrischen Interpretation von Albert Einsteins Relativitätstheorie. Auf Empfehlung Leo Trotzkijs arbeitete er am Staatsplan zur Elektrifizierung Russlands, dennoch entging er nicht dem Schicksal vieler Intellektuellen seiner Zeit, die im Stalinismus den Säuberungen zum Opfer fielen. Er wurde 1937 hingerichtet.

Service

Pavel Florenskij, An den Wasserscheiden des Denkens. Ein Lesebuch. Herausgegeben von Sieglinde und Fritz Mierau. Edition Kontext: Berlin 1994.
Pavel Florenskij: Der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit. Versuch einer orthodoxen Theodizee in zwölf Briefen. Edition Kontext (Übersetzung: Nikolai von Bubnoff)
Volltext als Online-Version
Pavel Florenskij: Christentum und Kultur. Edition Kontext: Berlin 2004.
Pavel Florenskij: Denken und Sprache. Edition Kontext: Berlin 1993.
Pavel Florenskij: Namen. Edition Kontext: Berlin 1994.
Pavel Florenskij: Raum und Zeit. Edition Kontext: Berlin 1997.
Appendix 1. Materialien zu Pavel Florenskij. Edition Kontext: Berlin 1999.
Appendix 2. Materialien zu Pavel Florenskij. Edition Kontext: Berlin 2001.
Avril Pyman: Pavel Florensky: A Quiet Genius The Tragic and Extraordinary Life of Russia's Unknown da Vinci. Continuum: New York/London 2010.
Norbert Franz (Hrsg.): Pavel Florenskij - Tradition und Moderne. Beiträge zum internationalen Symposium an der Universität Potsdam, 5. bis 9. April 2000. Peter Lang Verlag: Frankfurt am Main 2001,
Jewgenij Samjatin, Wir. Roman. Aus dem Russischen von Gisela Drohla. Kiepenheuer & Witsch: 1985.

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