Gedanken für den Tag

9. Februar 2013, 06:56

Eva, Hannah, Ernst, Benedikt, Noah, Daniel - Inklusion bekommt durch Namen ein Gesicht...

Die Geschichte hat die drei mit einem engen Band verknüpft. Roland Astl, Lehrer und Pädagoge, Heinz Forcher, Vater eines beeinträchtigten Buben und Norbert Syrow, ehemals Direktor einer Sonderschule. 1985 setzen sie gemeinsam einen entscheidenden Schritt. Unterstützt von mutigen Beamten wird beschlossen, keine neue 1. Klasse mehr in eben dieser Sonderschule zu eröffnen. Alle Kinder werden stattdessen in Volksschulen aufgenommen. Was folgt sind zahllose Jahre, voll mit kraftaufreibender Überzeugungsarbeit und voll mit Anfeindungen.

Heute, ein Viertel Jahrhundert später, sind sie gemeinsam ein gutes Stück des Weges weiter. Bereit zu sein, Kinder ganz auf- und anzunehmen, ist Haltung und Selbstverständnis zugleich geworden. Kindergärten, Schulen, alle politisch Verantwortlichen, sie ziehen hier an einem Strang. Die vor Ort letztlich zuständige Bezirksinspektorin stellt die Kernfrage: "Was braucht jedes Kind?" Sie weiß, Schule und alle Beteiligten sind tagtäglich lernende Systeme. Strukturen wurden geschaffen, dieses Lernen jedem einzelnen Kind anzupassen. Damit bekommt Inklusion durch die konkreten Kinder Namen.

Maria Montessori, Ärztin und bahnbrechende Pädagogin ihrer Zeit, hat es zu Beginn des 20. Jahrhunderts so formuliert: "Die Aufgabe der Umgebung ist nicht, das Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben, sich zu offenbaren." Heinz Forcher bringt es auf seinen Punkt: "Ich bin überzeugt, dass alles im Leben einen tieferen Sinn hat, man muss ihn nur für sich selbst entdecken. Für mich bedeutet dies, dass ich durch die Behinderung meines Sohnes zugleich einen Auftrag erhalten habe, mich für die notwendigen Veränderungen einzusetzen."

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