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Pakistanischer Märtyrer. Über den ermordeten Minister Shahbaz Bhatti und die Radikalisierung einer Gesellschaft. Feature von Christian Brüser

Am 2. März 2011 zerrten in Islamabad drei bewaffnete Männer den pakistanischen Minister für Minderheiten, Shahbaz Bhatti, aus seinem Wagen und feuerten acht Schüsse auf ihn ab. Auf Flugblättern am Tatort rechtfertigten die Taliban- und al-Qaida-Mitglieder ihre Tat. Die Tötung des 42-jährigen Katholiken sei eine Warnung an alle, die sich gegen die Blasphemie-Gesetze stellen. Diese Gesetze werden in Pakistan häufig zur brutalen Verfolgung von Nicht-Muslimen missbraucht.

Der tiefgläubige Christ Shahbaz Bhatti kämpfte seit seiner Studienzeit gegen die zunehmende Zurücksetzung von Nicht-Muslimen und setzte sich für den Dialog der Religionen ein. Seine Lebensgeschichte macht deutlich, wie sich die pakistanische Gesellschaft in den vergangenen 25 Jahren radikalisiert hat.

Shahbaz Bhatti wusste, dass er in Gefahr schwebt. Wenige Wochen vor seiner Ermordung sagte er: "Ich bin bereit, mein Leben für meinen Standpunkt zu opfern."
(Koprod. ORF/DLF/WDR)

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