Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Überraschungen im Erdinneren
2. Rezension: Cédric Villani: Das lebendige Theorem
3. Computerspiele helfen Kindern bei Aufmerksamkeitsdefiziten
4. Kriege auf der Kinoleinwand

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Überraschungen im Erdinnern: Der Erdkern ist schwächer und ändert sein Tempo

Für uns Menschen und alles Leben auf der Erde rotiert dieser Planet in gemütlichen 24 Stunden einmal um sich selbst. Und nicht einmal von dieser Bewegung bekommen wir auf der Oberfläche unmittelbar etwas mit. Das Innerste der Erde jedoch ist uns fast so fremd wie entfernte Planeten. Und dass einige der Theorien über den Aufbau der Erde wohl noch nicht der Weisheit letzter Schluss sind, belegen neue Theorien zweier amerikanischer Geologen-Teams zum Aufbau und zum Verhalten des Erdkerns.Mit Arianna Gleason, Abteilung für Geo- und Umweltwissenschaften, Standford-University, Kalifornien; Thomas Bodin, Universität von Kalifornien, Berkeley. Autor: Guido Meyer.

2. Cédric Villani: Das lebendige Theorem

Die Fields-Medaille gilt als Nobelpreis der Mathematik, allerdings gibt es auch einige Unterschiede: sie wird nur alle vier Jahre vergeben, die Preisträger müssen unter 40 Jahre sein und die Dotierung ist mit 15 000 Kanadischen Dollar vergleichsweise bescheiden. Das letzte Mal wurde die Fields-Medaille im Jahr 2010 vergeben. Einer der vier Preisträger war der Mathematiker Cédric Villani. Der heute 39-Jährige Franzose ist Professor an der École Normale Superieure in Lyon und Direktor des Pariser Poincarè-Instituts, der Hochburg französischer Mathematik. Jetzt hat Villani ein Buch über seinen preisgekrönten mathematischen Höhenflug vorgelegt: Ein autobiografisches Logbuch des eigenen Denkens, gespickt mit Formeln, die selbst ausgebildete Mathematiker schwer verstehen und entziffern werden. Keine "Mathematik für die Westentasche" des interessierten Laien. Warum man das Buch trotzdem lesen sollte? Armin Stadler unternahm den Versuch einer Empfehlung.

Cédric Villani: Das lebendige Theorem, S. Fischer Verlag

3. Computerspiele helfen Kindern bei Aufmerksamkeitsdefiziten

Ungefähr jedes zehnte Kind leidet laut weltweiten epidemiologischen Studien an einem seelischen Problem, das sein Leben beeinträchtigt. Professionelle Hilfe könnte das ändern, aber sie steht nur wenigen zur Verfügung. Mangelndes Bewusstsein, Fehlinformationen oder Angst vor Stigmatisierung führen oft dazu, dass psychische Probleme nicht identifiziert und somit nicht effektiv behandelt werden. Ein neuer Ansatz für die psychologische Gesundheitsversorgung von Kindern soll das jetzt ändern. Der Kinder- und Jugendpsychologe Manuel Sprung von der Universität Wien hat spezielle Computerspiele zur Stärkung der seelischen Widerstandsfähigkeit von Kindern entwickelt. Sie sollen Kinder in ihren Bann ziehen und spielerisch ihre Kompetenzen in Selbstkontrolle, Aufmerksamkeit, kognitiver Flexibilität oder Gefühlsregulation fördern. Nun liegen die ersten Ergebnisse vor. Mit Manuel Sprung, Professor für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie, Universität Wien. Autorin: Maria Mayer.

4. Kriege auf der Kinoleinwand

Das 100jährige Jubiläum des Ersten Weltkriegs steht bevor: zahlreiche Tagungen sind schon geplant, doch wird auch Hollywood Filme zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs beisteuern? Die Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen arbeitet derzeit über den Krieg im Hollywood-Film, im November soll ihr Buch "Hollywoods Kriege. Geschichte einer Heimsuchung" fertig sein. Die Anglistin von der Universität Zürich war Gast am IFK, dem Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften. Sie spricht über Kriege und ihre Aufarbeitung auf der Kinoleinwand. Mit Elisabeth Bronfen, Kulturwissenschaftlerin, Zürich.
Autorin: Ulrike Schmitzer

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