Radiokolleg - Wenn die Töne verklingen

13. Juni 2013, 09:45

Sie machen Musik und gehen in ihrem Beruf auf. Sie "arbeiten" nicht "als" Musiker oder Musikerin, sondern sie verkörpern eine Haltung. Ihre Leben haben große Wirkung, beeinflussen Millionen anderer Menschen und sind schnell vorüber. Es gibt für sie Vorbilder aus der Klassik und immer wieder Nachfolger und Nachfolgerinnen in allen Musikrichtungen. Egal ob Jazz, Rythm & Blues, Soul, Pop oder Rock: Das Showbusiness ist anstrengend und seine Protagonisten und Protagonistinnen daher sehr anfällig für eine Mitgliedschaft im "Club of 27". Dieser illustre Zirkel vereinigt nicht etwa die 27 größten, einflussreichsten, wichtigsten oder bekanntesten Musikgenies aller Zeiten, nein: die Zahl 27 steht für die Anzahl der Lebensjahre, die diesen Menschen vergönnt waren.

Ein Überlebender des Rock'n'Roll-Zirkus bezieht sich in einem seiner Songs sogar darauf: "It's better to burn out, than to fade away ... Rock'n'Roll is here to stay". Die Musik, so Neil Young, bleibt, ihre Komponisten, Interpreten und Stars hingegen verlöschen. Ausgebrannt, einsam, gänzlich ohne Glamour sterben sie: an einer Überdosis Barbiturate (Alan "Blind Owl" Wilson) oder Heroin (Janis Joplin, Kristen Pfaff), bei einem Autounfall (Jesse Belvin, Chris Bell, Jacob Miller) oder sie ersticken ganz profan an ihrem Erbrochenen (Jimi Hendrix, Sean Patrick McCabe). Sie trinken zu viel Alkohol (Amy Winehouse) oder überleben ein Bad in ihrem Pool nicht (Brian Jones, Richard Turner). Manche werden ermordet (Mia Zapata, Fat Pat), andere begehen Selbstmord (Kurt Cobain, Peter Ham, Nick Drake). Und bei einigen bleibt die Todesursache ein Mysterium (Jim Morrisson).

Wer waren diese Menschen? Warum starben sie so früh? Was trieb sie an? Was bleibt von ihnen? - Ein Radiokolleg von Sabine Nikolay in Erinnerung an Musikerinnen und Musiker, die ihre Jugend nicht überlebten.

Sendereihe

• Radiokolleg

Gestaltung

• Sabine Nikolay