Gedanken für den Tag

13. Juli 2013, 06:56

Die arabische und türkische Literatur ist geprägt von literarischen Werken, die den Monat Ramadan und seine Auswirkungen auf den Menschen loben und preisen. Der türkische Volksdichter Yunus Emre schrieb ein Willkommensgedicht, in welchem er den Beginn des Ramadan voller Freude und Zuversicht beschreibt:

O Mond, in dem uns der Koran gegeben -
Willkommen, o du segensvoller Mond!
Du brachtest Freude reich in unser Leben -
Willkommen, o du segensvoller Mond!

Elf Monde wandert er ganz ohne Rast;
Für einen Monat bleibt er unser Gast,
Fürsprecher er für unser Sünden Last -
Willkommen, o du segensvoller Mond!

Ein Fest ist er für alle guten Frommen,
löst Schmerzen aller derer, die bekommen.
Als Gottesgnade ist er ja gekommen!
Willkommen, o du segensvoller Mond!

Aus tiefstem Herzen sage ich es allen -
Vom Auge mir die blut´gen Tränen fallen -
Er habe an uns nun sein Wohlgefallen!
Willkommen, o du segensvoller Mond!

Die bekannte deutsche Islamwissenschaftlerin Annemarie Schimmel erläutert in ihrer Übersetzung dieses Gedichtes, wie sehr Musliminnen und Muslime den durchaus entbehrungsreichen Monat Ramadan lieben und ihn geradezu vermissen, gilt er doch als DER Monat des Guten in all seinen Dimensionen, sowie als Monat der Frömmigkeit und der Spiritualität - und vielleicht kann dies zum Anlass genommen werden, die in allen Religionen vorhandene Bemühung, Gutes zu bewirken, noch stärker zu intensivieren.

Service

Buch, Annemarie Schimmel, Das islamische Jahr. Zeiten und Feste, Becksche Reihe

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Sendereihe

• Gedanken für den Tag

Gestaltung

• Alexandra Mantler