Gedanken für den Tag

18. April 2014, 06:56

Von der Heiligkeit letzter Worte


Wo ist das Paradies, fragen die Menschen. Die letzten Worte Jesu am Kreuz, wie sie der Evangelist Lukas überliefert, geben eine Antwort.

Da bittet einer der beiden Verbrecher, die mit Jesus gekreuzigt wurden, jener, dem ein Licht aufgegangen war, wer da neben ihm am Kreuz hängt: "Denk an mich, wenn Du in Dein Reich kommst!"

Ihm antwortet Jesus: "Ich sage dir, du wirst noch heute bei mir im Paradies sein." Dann die letzten Worte Jesu - aus dem jüdischen Psalm 31: "Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist!"

Wo ist das Paradies, fragen die Menschen. Nach Jesu Worten öffnet es sich in den Händen des Vaters.

"Ich glaube", so schreibt die Dichterin Christine Busta, "dass jeder Mensch mit einer unerfüllten Sehnsucht von dieser Erde scheidet. Aber ich glaube auch, dass die Treue zu dieser Sehnsucht die Erfüllung unseres Lebens ist."

Als Johannes XXIII. zu Pfingsten des Jahres 1963 im Sterben lag, da richtete er noch einige Worte an seine engsten Vertrauten, darunter an seinen treuen Sekretär Loris Capovilla: "Wir werden immer Freunde sein, ich werde Sie vom Himmel aus beschützen." Dann wollte Johannes nur mehr eines: den Blick freihaben auf das Kreuz, das gegenüber seinem Bett an der Wand hing. Überliefert sind die letzten Worte Roncallis angesichts des Bildes des Gekreuzigten: "Das Geheimnis meines Amtes ist das Kreuz. Schaut hin, seht es, wie ich es sehe. Diese offenen Arme sind das Programm meines Pontifikats gewesen: Sie sagen, dass Christus für alle starb, für alle. Niemand ist ausgeschlossen aus seiner Liebe, seiner Vergebung.

Service

Buch, Hubert Gaisbauer, "Ein Heiliger kann jeder werden. Lebendig glauben mit Johannes XXIII.", Verlag Tyrolia

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Sendereihe

• Gedanken für den Tag

Gestaltung

• Alexandra Mantler