Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Welche Zukunft hat die Erde?
2. Wie formt das Leben den blauen Planeten
3. Welche Folgen hat der Klimawandel für den Wasserkreislauf
4. Warum atmen Erdölmikroben Raketentreibstoff ein?

Redaktion: Franz Tomandl

Beiträge von der Konferenz der European Geosciences Union von Marlene Nowotny und Wolfgang Däuble

1. Welche Zukunft hat die Erde?

Hinweise auf die erste Hälfte der Erdgeschichte gibt es auf unserem Planeten so gut wie keine. Um die frühe Evolution der Erde zu verstehen, müssen sich Geologen deswegen an anderen Himmelskörpern orientieren. Einer von ihnen ist der Geowissenschaftler James Head von der Brown University in den USA. Im Mittelpunkt seiner Forschung stehen der Mond, dessen Entstehung eng mit der Urgeschichte der Erde verknüpft ist, und der Mars, der uns Aufschluss über zukünftige Entwicklungen des blauen Planeten geben könnte. Neben dem Sonnensystem gilt sein Interesse abgelegenen und unzugänglichen Teilen der Erde: den Vulkanen Hawaiis, dem Meeresboden in der Tiefsee und den Trockentälern der Antarktis. Mit James Head, Brown University, Providence USA. Autorin: Marlene Nowotny.

2. Wie formt das Leben die Erde

Auf Planeten wirken gewaltige Kräfte: Tektonische Plattenbewegungen, Vulkanausbrüche oder Meteoriteneinschläge geben den Himmelskörpern ihre Gestalt. Auf der Erde kommt noch eine weitere Kraft hinzu, die man bisher nirgendwo anders im Universum beobachten konnte: Lebende Organismen. Sie hatten in den letzten dreieinhalb Milliarden Jahren entscheidenden Einfluss auf die Erdzeitalter und ihre katastrophalen Umbrüche, so die Meinung vieler Wissenschaftler. Die Fähigkeit zur Photosynthese spielte dabei die Hauptrolle. Mit Andrew Watson, Physiker, Universität Exeter. Autor: Wolfgang Däuble.

3. Welche Folgen hat der Klimawandel für den Wasserkreislauf

Welche Folgen der Klimawandel für den globalen Wasserkreislauf hat, gehört in der Wissenschaft zu den am meisten diskutierten Themen. Besonders interessant ist die Frage, ob und an welchen Orten der Temperaturanstieg zu mehr Unwettern, Flutkatastrophen oder Dürren führen könnte. Denn wenn die Luft wärmer wird, müsste theoretisch mehr Wasser verdunsten, was wiederum intensivere Regenfälle und Stürme verursachen könnte. Da sich der Wasserkreislauf insgesamt beschleunigt, besteht auch die Gefahr, dass trockene Gebiete noch weniger Wasser bekommen. Um Veränderungen im Wasserkreislauf erklären zu können, müssen die Daten systematisch weltweit erhoben werden: mit Feuchtigkeitssensoren im Boden und Satelliten in der Erdumlaufbahn. Der Zivil- und Wassertechniker Eric Wood und seine Arbeitsgruppe an der Universität Princeton in den USA arbeiten an einer flächendeckenden Überwachung des Wasserkreislaufs. Autorin: Marlene Nowotny.

4. Erdölmikroben atmen Raketentreibstoff

Es gibt kaum ein Winkel auf der Erde, in dem sich das Leben nicht ausgebreitet hat: Egal ob Salzseen, heiße Tiefseequellen oder frostiges Polareis -Mikroorganismen trotzen selbst den widrigsten Bedingungen. Besonders eindrucksvoll zeigt sich das bei Einzellern, die in Ölquellen unter dem Meeresboden leben. Hohe Temperaturen, starker Druck und eine Fülle an giftigen Substanzen machen diesen Ort zu einem der lebensfeindlichsten Umgebungen auf dem Planeten - und trotzdem fühlen sich hier manche Organismen wohl. Eine der dort lebenden Mikroben kann sich von einer Verbindung ernähren, die man auch für Raketentreibstoffe verwendet. Diese Entdeckung könnte bei der Förderung von Erdöl eine wichtige Rolle spielen. Mit Martin Liebensteiner, Mikrobiologe, Universität Wageningen. Autor: Wolfgang Däuble.

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