Gedanken für den Tag

12. Juli 2014, 06:56

Die Musik hat mich vieles gelehrt und mein Leben mitbestimmt. Sie gehört wohl zu den schönsten Ergebnissen der menschlichen Kultur zwischen Himmel und Erde und ist "wie eine Leiter, auf der sich Seelen zum Reich der Höhe erheben können."

Was sie auch noch lehrt ist, dass durch materielle Mittel Schwingungen erzeugt werden, die geistig berühren können. Sie führt zu einer Wirklichkeit, die mit Worten nicht beschreibbar ist.

Hier beginnt die Frage nach der Wirklichkeit des Menschen. Woher komme ich und wohin gehe ich? Und vor allem, was ist der Sinn meines Daseins auf dieser Welt? Darüber haben die Stifter aller Weltreligionen Aussagen getroffen. Ihre Offenbarungen stellen eine Kette von historisch aufeinander folgenden Quellen von Erkenntnissen dar.

Diese sind für mich wie die Partituren, die die Musik des Lebens widergeben. Sie ergänzen einander in ihrer zeitlichen Abfolge und vermitteln, was den Nöten der Zeit und den Bedürfnissen der Menschen entspricht.

Als ausübender Musiker versuche ich der Partitur gerecht zu werden und die Komposition zum Klingen zu bringen. Als Mensch versuche ich die ethischen Werte und die sozialen Aspekte in meinem Leben zu verwirklichen. Für beides ist Übung notwendig.

Das Erlernen eines Musikinstruments ist ohne Üben gar nicht möglich und ebenso ist es bei der geistigen Entwicklung. Üben erfordert zuerst den Willen nach Fortschritt, mündet in die Suche nach Erkenntnis und braucht die Bereitschaft zur Überwindung der Trägheit.

In der Musik wie auch im Leben ist es aber die Freude, die uns anspornt und beflügelt. In den Verborgenen Worten Baha´u´llahs heißt es: "Fülle Dein Herz mit Freude, damit du würdig werdest, mir zu begegnen und meine Schönheit widerzuspiegeln."

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