Zeit-Ton extended

Vom virtuellen Remix zum biomechanischen Komponieren: Bernhard Langs Monadologien.
Gestaltung: Susanna Niedermayr gemeinsam mit Bernhard Lang

Am Anfang stand eine bereits mehrjährige intensive Erfahrung mit dem Transkribieren, Dekonstruieren und Mikroskopieren musikalischer Wiederholungsprozesse, die Auseinandersetzung mit der Monadenlehre von Gottfried Wilhelm Leibniz und ein Stipendienaufenthalt in der Villa Stonborough-Wittgenstein mit tagtäglichem Blick auf den Traunstein, der schließlich zu dem Wunsch führte, die grafischen Musterbildungen, die sich bei einem genauen Studium der Felswände erkennen ließen, musikalisch zu simulieren. 2007 schuf Bernhard Lang seine erste Monadologie. Die ihr zu Grunde liegende Partitur war das Ergebnis eines maschinell organisierten Wachstumsprozesses, in Gang gesetzt von einer eigenhändig programmierten Kompositionssoftware. Mittlerweile liegen über dreißig Monadologien vor, die eigentlich alle weniger Teile eines Werkzyklus, als viel mehr Teile eines großen Stückes seien, so Lang sieben Jahre später. Eine extra-lange Zeit-Ton Ausgabe über eine extra-lange und immer länger werdende Komposition, die in mehrfacher Hinsicht zum Nachdenken einlädt, - über unsere gegenwärtige Musikkultur, die von der Wiederholung geprägt ist; über das unweigerliche Eingespannt sein in die diversen von uns geschaffenen Maschinenlogiken und über das Zwanghafte der menschlichen Psyche.

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Titel: ZTT 140905 Zeit-Ton extended / Monadologien Bernhard Lang / Niedermayr
Länge: 55:48 min

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