Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Klientenzentzrierte Psychotherapie
2. Kuhglocken machen Kühe schwerhörig
3. Jacques Derrida zum 10. Todestag
4. Der Krieg im Hinterland - Niederösterreich, das Land der Lager

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Klientenzentzrierte Psychotherapie

Den Patienten wertschätzen, ihm einfühlsam zuhören und dabei echt und wahrhaftig sein - diese vom amerikanischen Psychologen Carl Rogers (1902 - 1987) propagierten Grundhaltungen eines Psychotherapeuten konnten jetzt durch neuere Forschungen eindrucksvoll bestätigt werden. Wenn die Beziehung zwischen Therapeuten und Klienten diesen Forderungen gerecht wird, zeigen die Klienten bereits nach wenigen therapeutischen Sitzungen deutliche Fortschritte, wie auf dem zur Zeit tagenden Kongress der klientenzentrierten Gesprächspsychotherapeuten in Salzburg berichtet wurde. Mit Joachim Sauer, Psychotherapeut, Salzburg (em. Univ. Prof. der Uni Salzburg);
Manuel Schabus, Psychotherapeut sowie an der Universität Salzburg Bewusstseins- und Schlafforscher, Norbert File, Psychotherapeut, Imst. Autor: Wolfgang Bauer.


2. Kuhglocken machen Kühe schwerhörig - Zum Abschluss einer Forschungsarbeit der ETH Zürich

Ende September, Anfang Oktober werden in vielen Alpentälern die Kühe von den Almen ins Tal getrieben, mit Blumengirlanden geschmückt, große Glocken um den Hals, laut bimmelnd. Auf den Almen ist dieses Glockengebimmel ständig zu hören und nervt manchen Wanderer, der die Ruhe und Stille der Berge sucht. Quälen diese Glocken auch ihre Trägerinnen, die Kühe? - Wieweit eine Kuhglocke am Hals das Tierwohl beeinträchtigt, versuchte eine Forschungsarbeit der Gruppe Verhalten, Gesundheit und Tierwohl der ETH Zürich herauszufinden. Ergebnis: Viele Glocken sind so laut wie ein Presslufthammer und könnten Kühe schwerhörig machen. Mit Julia Johns, Etna Hillmann, ETH-Zürich, Gruppe Verhalten, Gesundheit und Tierwohl, Beat Hohmann, Akustik-Experte, der Schweizerischen Unfallversicherungs-Anstalt. Autor: Peter Jaeggi

3. Jacques Derrida zum 10. Todestag - Zu einem Symposium an der Kunstuniversität Linz

Am 8. Oktober jährt sich zum 10. Mal der Todestag des französischen Philosophen Jacques Derrida. 1930 im algerischen El Biar geboren wurde Derrida in den 1970er und 80er Jahren zum wohl prominentesten Vertreter dessen, was sich Poststrukturalismus - oder in den USA schlicht und einfach: French Studies - nannte. Mit Arthur Bölderl, Universität Klagenfurt. Autor: Gerhard Pretting.

Hinweis
Das von Artur Boelderl konzipierte Jacques Derrida Kolloquium "Die Zukunft gehört den Phantomen - Kunst und Politik (in) der Dekonstruktion" findet vom 28. - 30. September an der Kunstuniversität Linz statt.

4. Der Krieg im Hinterland - Niederösterreich, das Land der Lager

Welche Folgen die Kampfhandlungen an der Ostfront für die Menschen im Hinterland bedeutete, ist noch weniger erforscht, als das Geschehen an der Front. Im Hinterland gab es nicht nur viele zivile Toten, sondern auch Millionen Menschen, die vertrieben wurden, evakuiert werden mussten oder flüchteten. Ihnen ist die Ausstellung "Fern der Front - mitten im Krieg" gewidmet, die am kommenden Dienstag in der niederösterreichischen Landesbibliothek eröffnet wird. Sie das Phänomen der Massenbewegungen in den Mittelpunkt und die zahlreichen Kriegsgefangenen-, Flüchtlings- und Interniertenlager, die Niederösterreich richtiggehend zu einem Land der Lager machten Mit Elisabeth Loinig; Kuratorin, Franz Drach, Autor. Gestalterin: Ilse Huber.

Buchtipp: Franz Drach: Am Anfang war das Lager, Bibliothek der Provinz

Ausstellungshinweise:
Am Anfang war das Lager, Gmünder Arbeiterheim (bis 19. Oktober)

Fern der Front - Mitten im Krieg, Niederösterreichische Landesbibliothek St. Pölten (ab 30. September)

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