Von Tag zu Tag

Zwangsarbeit auch nach der Befreiung. Gast: Alexander Keese, Historiker, Humboldt Universität Berlin. Moderation: Natasa Konopitzky. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79.

Der Historiker Alexander Keese erforscht, wie die afrikanische Bevölkerung von britischen, französischen, belgischen und portugiesischen Kolonialherren im 20. Jahrhundert zur Arbeit gezwungen wurde. Auch die späten Kolonialstaaten setzten "Arbeitsscheue" und "Vagabunden" gegen ihren Willen bei Arbeitsdiensten etwa im Straßenbau ein. Die koloniale Tradition von unfreier Arbeit wurde auch nach der Unabhängigkeit fortgesetzt, etwa als eine Form der Steuereintreibung und hat bis heute zum Beispiel in Ruanda oder Ghana Relevanz.

Natasa Konopitzky spricht mit Alexander Keese über die Formen von Zwangsarbeit, die Brutalität von Arbeitsdiensten und die Widerstandsstrategien der Opfer.

Alexander Keese ist Historiker am Institut für Asien- und Afrikawissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Er untersucht die Kolonialgeschichte West- und Zentralafrikas und Zwangsarbeit als koloniales und globales Phänomen.

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