Gedanken für den Tag

2. Oktober 2015, 06:56

Der junge Tobias, Sohn einer jüdischen Familie in der Diaspora Assyriens, befindet sich auf der Reise nach Medien, wo er sein Erbteil beheben soll. In unsicheren Zeiten hatte es sein Vater Tobit bei einem Freund in der Stadt Rages hinterlegt.

Tobias hat sich einen Reiseführer gemietet, einen jungen Mann namens Asarja, der, wie sich herausstellt, nicht nur des Weges kundig ist, sondern auch von Dingen weiß, die den unerfahrenen Tobias verwundert staunen lassen. Aber Tobias tut, was der Begleiter sagt. So packt er einen Fisch, der ihn zu Tode erschreckt, als er sich im Tigris den Staub und die Müdigkeit von den Füßen waschen will. Er schneidet den Fisch auf und nimmt - wie Asarja anordnet - Galle, Leber und Herz heraus und verwahrt sie. Tobias lernt, dass die Angst schwindet, wenn man das anpackt, wovor man Angst hat.

Auf die Frage des Tobias, wozu denn das gut wäre mit der Galle, der Leber und dem Herz, da erklärt ihm Asarja, dass das Verbrennen von Herz und Leber des Fisches Menschen von der Besessenheit befreie und die daran schuldigen Dämonen in die Flucht schlage. Und wenn jemand weiße Flecken auf der Hornhaut hat und nicht mehr sehen kann, dann streiche man die Galle auf die Augen und er werde geheilt.

Dann eröffnet Asarja, der verkleidete Erzengel, dem jungen Mann Tobias auch noch, dass sie auf dem Weg den Verwandten Raguel besuchen werden und dass er, Tobias, dessen Tochter Sara heiraten solle. Jene, die schon siebenmal geheiratet hat und deren Männer jedes Mal in der Hochzeitsnacht von einem Dämon umgebracht wurden? Da endlich regt sich der Widerspruch in Tobias: Ich bin das einzige Kind meiner Eltern. Wer soll denn die dann begraben?

Darauf der wunderbare Engelspruch Asarjas: Fürchte dich nicht. Gott hat Sara für dich bestimmt, schon bevor er die Welt geschaffen hat. Du wirst sehen: Alles wird gut.

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