Intrada

20. Mai 2016, 10:05

Für ein Kammermusikprojekt an der Grazer Kunstuniversität hat sich der Gitarrist und Universitätsprofessor Stefan Fuchs mit dem Schaffen und der Biografie des Tonkünstlers Leonhard von Call, der zur Zeit Beethovens ausgesprochen populär und angesehen war, intensiv auseinandergesetzt. Der Komponist, der in Südtirol geboren wurde und im Feber 1815 in Wien gestorben ist, hat gemeinsam mit Protagonisten italienische Provenienz aber auch mit dem Gitarrenvirtuosen Simon Molitor dafür gesorgt, dass der Gitarre bzw. der Kammermusik mit diesem Saiteninstrument um 1800 großes Interesse entgegengebracht wurde. Seine Werke wurden ihm von den Musikliebhabern aber auch von den Verlegern gleichsam aus der Hand gerissen. Aus dem Schaffen Leonhard von Calls sind in der Hauptsache Kammermusikwerke überliefert; zudem Vokalwerke, Gesänge - mit und ohne Begleitung. Studierende der Grazer Musikausbildungsstätte haben sich auf diese Begegnung mit einem Unbekannten eingelassen, der heute nur noch wenigen Musikerinnen und Musikern ein Begriff ist.

Wie präsentiert sich ein Kammermusikensemble am besten auf der Bühne? Was braucht es, um die Energie der Musik auf das Publikum zu übertragen? Die dramatischen Aspekte der kammermusikalischen Interaktion werden in der diesjährigen ECMA - einer europäischen Kammermusikakademie - unter die Lupe genommen. Eine Woche lang erhalten junge aufstrebende Ensembles im Schloss Grafenegg musikalisch-künstlerische Inputs und beschäftigen sich darüber hinaus mit der Frage, wie in der Musik verborgene Inhalte und Geschichten am besten vermittelt werden können. "chamber.dramas" - quasi wie im Theater. Nur ohne Worte.

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