Radiodoktor - das Ö1 Gesundheitsmagazin

1. Sie kommen um zu bleiben - die Familie der Herpes-Viren Teil 2
2. Verstopfung, Rückenbeschwerden oder Energiemangel - gesund mit "Kauer-Power"

1.
Weltweit gibt es rund 80 verschiedene Herpes-Viren. Die meisten davon haben Tiere als Wirt, jedoch acht von ihnen infizieren auch den Menschen. Vergangenen Mittwoch haben wir über den Klassiker Herpes-Simplex-Virus Typ 1 berichtet, der die lästigen Fieberblasen verursacht. Außerdem über Herpes Simplex 2, Auslöser von Genitalherpes und das Varizella-Zoster-Virus. Dieses hat die Windpocken und die Gürtelrose mit im Gepäck. Heute sind die restlichen fünf Familienmitglieder an der Reihe. Auch für sie ist charakteristisch, dass sie, einmal in unseren Körper eingedrungen, diesen nie wieder verlassen und sich äußerst geschickt dem Zugriff des Immunsystems entziehen. Das Humane Herpesvirus (HHV) 4, auch bekannt als Epstein-Barr-Virus, ist der Verursacher des Pfeifferschen Drüsenfiebers. Diese Krankheit bekommen viele im Gefolge erster Zärtlichkeiten in der Jugend, weshalb auch von "kissing disease" die Rede ist. Besonders unangenehm ist dabei die oft monatelang anhaltende starke Erschöpfung. HHV 5, das Zytomegalievirus, tragen rund 50 bis 60 Prozent aller Menschen in Österreich in sich. Meist verhält es sich still und ist harmlos, ausgenommen in der Schwangerschaft. Zu den möglichen Schäden zählt eine Mikrozephalie, derzeit durch die Zika-Viren in aller Munde. Das Gehirn des infizierten Fötus ist verkleinert und verkalkt. Zusätzlich kann Taubheit auftreten. HHV 6 und HHV 7 treten oft gemeinsam in Aktion und erreichen deshalb den Spitzenwert von 95 Prozent infizierter Menschen weltweit. Am häufigsten fängt man sich die beiden Viren in den ersten sechs Lebensmonaten ein. Sie verursachen einen leichten Hautausschlag und hohes Fieber für zwei bis drei Tage. Schließlich fehlt noch das Humane Herpesvirus 8. Es wurde erst in den 1990er-Jahren entdeckt und ist somit das jüngste Mitglied in der Familie der Herpesviren. Es verursacht eine bösartige Geschwulst namens "Kaposi-Sarkom" - benannt nach dem Wiener Hautarzt Moriz Kaposi, der den Tumor 1872 erstmals beschrieb. Besonders in den 1980er-Jahren trat diese Krebsform verstärkt in Erscheinung - und zwar bei bis zu 30 Prozent aller HIV-Infizierten, die damals noch nicht so gut therapiert werden konnten. Ein Beitrag von Nora Kirchschlager.

2.
Der Sport- und Präventivmediziner Gerd Schnack sieht gewissermaßen das Heil in der Hocke. In mehreren Büchern hat er bereits Methoden der Stressbekämpfung präsentiert. Sein neuestes Werk "Das Wunder der Entspannungshocke" geht noch einen Schritt weiter und definiert diese Haltung als ganzheitliches Konzept, um die Übel unserer Zeit - zuviel Sitzen, Bewegungsmangel generell und die dadurch entstehenden Beschwerden des Bewegungsapparates - quasi an der Wurzel zu packen. Den Impuls zur Beschäftigung mit der "Power-Hocke" erhielt Schnack im Fernen Osten, wo Menschen noch häufig Arbeiten im Kauern verrichten. Doch nicht nur der Bewegungsapparat profitiert von der Hockhaltung. Verdauungsprobleme wie Verstopfung lösen sich mit der richtigen Hocke von selbst.
Univ.-Prof. Michael Ogon, Primarius für konservative Orthopädie am orthopädischen Spital Wien Speising hat einen differenzierten Zugang zu dieser Körperhaltung. Ein Beitrag von Paul Lohberger.

Service

Weiterführende Informationen zum Beitrag über die Herpesviren:

Interviewpartnerin:
Ao. Univ.-Prof.in Dr.in Elisabeth Puchhammer
Medizinische Universität Wien
Department für Virologie
Kinderspitalgasse 15
A-1090 Wien
Tel.: +43/(0)1/40160/65500
E-Mail
Homepage

Info-Links:

Sie kommen um zu bleiben - Die Familie der Herpes-Viren Teil 1 (Ö1 Gesundheitsmagazin am 6.7.2016)

Herpes-Viren

Zytomegalie in der Schwangerschaft

Pfeiffersches Drüsenfieber

Kaposi Sarkom

Drei-Tage-Fieber: Meist harmlos

Herpes zerstört Hautkrebs

Gürtelrose erhöht Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt

Herpes labialis - Neues aus Therapie und Forschung

Herpes zoster - Frühe Therapie verhindert Komplikationen

Herpes genitalis


Weiterführende Informationen zum Beitrag über die Entspannungshocke:

Interviewpartner:

Univ.-Prof. Dr. Michael Ogon
Leiter des Wirbelsäulenzentrums am Orthopädischen Spital Speising
Speisinger Straße 109
A-1130 Wien
Tel. +43/(0)1/80182-1240
E-Mail
Homepage

Prof. Dr. Gerd Schnack
Allensbacher Präventionszentrum
Hirschweg 15
D-78476 Allensbach
Tel. +49/(0)7533/935222
E-Mail
Homepage

Info-Links:

This Unicorn Changed the Way I Poop - #SquattyPotty

LEX Laufexperten - Dehnen - Pflege und Wohltat zugleich

Deutsche Gesellschaft für Präventivmedizin und Präventionsmanagement

Buch-Tipp:

Prof. Dr. med. Gerd Schnack
Das Wunder der Entspannungshocke - Befreiter Rücken und ein gutes Bauchgefühl
Herder 2016
ISBN-13: 978-3451310355

Sendereihe