Hörbilder

"Alles aus EINER Hand!" Von Unfallopfern, Gutachtern und Schadenersatz. Die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt AUVA und Rosina Toths Kampf um eine Versehrtenrente. Feature von Franz Fluch.

Im März 2009 fährt Rosina Toth in ihrem Auto von der Arbeit nach Hause. An der Ortseinfahrt von Königstetten nähert sich aus der Gegenrichtung ein Wagen, am Steuer ein Krankenpfleger aus einer AUVA-Reha-Klinik. Laut Polizei hat er 2,1 Promille Alkohol im Blut. Er kracht in Rosina Toths Wagen, der sich um die eigene Achse dreht. Die Judo-Staatsmeisterin erleidet bei der Kollision so schwere Verletzungen, dass sie seit dem Verkehrsunfall berufsunfähig ist und sich nur noch im Rollstuhl fortbewegen kann. Doch eine Versehrtenrente wird ihr von der AUVA, der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt, bis heute verweigert.
4,8 Millionen Österreicher/innen sind bei der AUVA pflichtversichert.
Die gesetzliche Unfallversicherung betreibt zudem österreichweit noch sieben eigene Unfallkrankenhäuser und vier Rehabilitationskliniken, bildet Gerichtsgutachter/innen aus, legt die Standards der Begutachtung in einem selbstverfassten Gutachterhandbuch fest, und AUVA-Ärzt/innen sind sogar selbst als Gerichtsgutachter/innen sowie Gutachter/innen für Privatversicherungen tätig. "Alles aus EINER Hand!" - so lautet die Devise der AUVA. Das Ergebnis: "80 Prozent der Gutachten erfüllen nicht einmal die Mindestanforderungen von Gerichtsgutachten", berichtete das Wochenmagazin "Profil" im Juli 2013. Für Unfallopfer ergeben diese Verflechtungen die Gefahr, Schadensersatzforderungen vor Gericht nicht durchsetzen zu können, wie der Fall von Rosina Toth exemplarisch zeigt.

Gestaltung und Regie: Franz Fluch
Technik: Otmar Bergsmann
Miniaturen für Stimme und Kontrabass:
Claudia Cervenca (Komposition/Stimme)
Margarethe Maierhofer-Lischka (Komposition/Kontrabass)

Redaktion: Eva Roither

Sendereihe