Eine muslimische Frau betet am Friedhof von Srebrenica.

APA/AFP/ELVIS BARUKCIC

Europa-Journal

1. Litauen - Wahlen in einem unzufriedenen Land
2. Auf die lange Bank geschoben: Die Ahndung von Kriegsverbrechen am Balkan.
3. Einmal Elite - immer Elite?
4. Das schwedische Familienleben geht neue Wege

Litauen - Wahlen in einem unzufriedenen Land

Am kommenden Sonntag und in einer Stichwahl zwei Wochen später wählen die Menschen in Litauen ein neues Parlament. 2,5 Millionen Wahlberechtigte sind zur Stimmabgabe aufgerufen. Derzeit regiert ein Links-Bündnis das Land. Die Unzufriedenheit der Menschen ist groß - und sie haben wenig Hoffnung, dass sich etwas an den Verhältnissen im Land ändert. Immerhin sind mehr als 37 Prozent der Litauer von Altersarmut bedroht. Viele junge, gut ausgebildete Leute wandern aus. Ein Bericht von Andreas Sperling


Auf die lange Bank geschoben: - Die Ahndung von Kriegsverbrechen am Balkan.

Rund 140 000 Tote haben die jugoslawischen Zerfallskriege von 1991 bis 1999 gefordert. Der Genozid an der muslimischen Bevölkerung von Srebrenica kostete 8000 Menschen das Leben. Die dafür verantwortlichen Täter hat das ICTY, der Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien, zumindest zeitweise hinter Gitter gebracht. Das ICTY will seine Arbeit mit 2018 abschließen. Seine Arbeit übernehmen daher zunehmend regionale Gerichte am Balkan. Doch jüngst kritisierte ein Sprecher des ICTY Kroatien, Bosnien, Serbien und den Kosovo scharf - den Ländern fehle der politische Wille, Kriegsverbrecher aus den eigenen Reihen zu verfolgen und zu strafen. Tanja Malle mit einer Bestandsaufnahme über Kriegsverbrechen und ungesühnter Schuld am Balkan.


Einmal Elite - immer Elite?

Der deutsch Soziologe und Eliten-Forscher Michael Hartmann hat Eliten, vor allem in der Wirtschaft, untersucht und ist zu dem Schluss gekommen, dass Frauen und Migranten nur sehr geringe Chancen haben dieses System zu durchbrechen. Brigitte Fuchs hat mit ihm über Ursachen und Auswirkungen gesprochen.


Das schwedische Familienleben geht neue Wege

Schweden gilt als eines jener wenigen Länder, in den die Geschlechtergleichstellung gelebter Alltag ist. Die Geburtenrate ist höher als in anderen europäischen Ländern. Dass sich Väter um ihren Nachwuchs kümmern ist eine Selbstverständlichkeit. Nun gibt es aber auch in Schweden mehr und mehr Frauen, die gezielt und bewusst Kinder in die Welt setzen wollen, ohne einen dazugehörigen Mann in der Familie zu haben, also durch künstliche Befruchtung. Diese war bisher aber nur hetero- oder homosexuellen Paaren vorbehalten. Alleinstehend Frauen mussten zu In Vitro -Befruchtungen ins Ausland reisen. Ein neues Gesetz soll das ändern. Ein Bericht von Nikolai Atefie

Moderation: Brigitte Fuchs

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