Schon gehört?

9. Oktober 2016, 14:55

Ö1-Club-exklusiv in der Volksoper Wien
E. T. A. Hoffmann schuf Erzählungen voll skuriller, witziger, teils beängstigender Fantasie. Die heimelige Welt des deutschen Bürgers bevölkerte er mit Dämonen, Zauberern oder Wechselbälgern. Manchmal wirkt eine solche Begegnung beglückend, manchmal zerstörend. Dabei bleibt oft unsicher, ob die Geschehnisse real sind oder nur im Kopf der Figuren stattfinden. Wie kein anderer thematisierte Hoffmann die Frage nach der Wahrnehmung der Welt. In Frankreich war Hoffmanns Werk beliebter als in seiner Heimat. Michel Carré und Jules Barbier machten 1851 in dem Drama "Les Contes d'Hoffmann den sonderbaren Dichter zum Helden seiner eigenen Abenteuer. Jacques Offenbach fand in diesem Stück eine inspirierende Vorlage für sein letztes großes Bühnenwerk, im deutschen Sprachraum bekannt als "Hoffmanns Erzählungen", in der Wiener Volksoper zu sehen ab 15. Oktober. Beim Besuch einer Don Giovanni-Vorstellung erkennt der Dichter unverhofft seine ehemalige Geliebte wieder, die Sängerin Stella. Tiefbewegt kehrt er in der Vorstellungspause in Luthers Weinkeller ein. Auf das Drängen von Freunden hin erzählt Hoffmann drei unglückliche Liebesgeschichten mit drei unterschiedlichen Frauen: mit der perfekten Puppe Olympia, die sich als Automat entpuppt, mit der todkranken Antonia, die sich buchstäblich zu Tode singt, und der venezianischen Kurtisane Giulietta, die Hoffmann skrupellos sein Spiegelbild raubt. Für den 19. Oktober haben wir für unsere Ö1-Clubmitglieder ein Ö1-Club exklusiv anzubieten: Darin enthalten ist eine Führung durch die Volksoper, ein Sektempfang, eine Werkeinführung durch Christoph Wagner-Trenkwitz und der Besuch der Vorstellung. Dafür ist eine Anmeldung beim Ö1-Club notwendig. Anmeldeschluss ist der 11. Oktober.

Königinnendrama
Auch im Stadttheater Klagenfurt gibt es im Oktober eine Premiere: nämlich von Friedrich Schillers "Maria Stuart" Das Drama setzt drei Tage vor Marias Hinrichtung im Jahr 1587 ein. Es erzählt von der Gefangenen und ihrem verzweifelten Versuch, das bereits verkündete Todesurteil wegen Hochverrats abzuwenden. Schiller war fasziniert vom Schicksal der laut Zeitzeugen schönen und leidenschaftlichen Maria Stuart, die nach neunzehnjähriger Gefangenschaft auf dem Schafott starb. Er sah die Herausforderung in der Bearbeitung des historischen Stoffes vor allem darin, "dass man die Katastrophe gleich in den ersten Szenen sieht, und, indem die Handlung des Stückes sich davon wegzubewegen scheint, ihr immer näher und näher geführt wird". Im Stadttheater Klagenfurt sind in den Hauptrollen zu sehen Franziska Hackl als Maria Stuart und Isabel Schosnig als Elisabeth.

"Geheimsache Luxemburg"
So heißt das aktuelle Stück der Schauspielerin Anita Zieher über eine der einflußreichsten Vertreterinnen der europäischen Arbeiterbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Rosa Luxemburg. Zu sehen am 13. Oktober im Gugg in Braunau am Inn. Rosa Luxemburg wurde mehrmals inhaftiert und bezahlte ihr leidenschaftliches politisches Engagement schließlich mit dem Leben. Sie war eine brillante Verfasserin theoretischer Schriften für einen humanen Sozialismus und eine charismatische Rednerin. Das Theaterstück von Anita Zieher zeichnet ein lebendiges Bild dieser Kämpferin und Theoretikerin der Arbeiterbewegung mit all ihren Ambivalenzen. Mit dabei ist die Percussionistin Ingrid Oberkanins.

Service

Stadttheater Klagenfurt
Gugg Braunau

Kostenfreie Podcasts:
Schon gehört? - XML
Schon gehört? - iTunes

Mehr zum Ö1 Club in oe1.ORF.at

Sendereihe

• Schon gehört?

Gestaltung

• Bernhard Fellinger