Ambiente

11. Dezember 2016, 10:05

Unterwegs im Schimmelreiterland

Hoch im Norden Deutschlands ist ein Dichter-Haus erhalten geblieben: Das Storm-Haus, Wasserreihe 31, in Husum. Dicht am Hafen verläuft die enge Straße, die sogenannte "Wasserreihe". In einem schmucklosen Haus mit einem Garten mit Kastanienbäumen und Bretterzaun lebte der Amtsrichter Theodor Storm von 1866 bis 1880. Ein altes Husumer Kaufmannshaus aus dem Jahre 1730 mit 14 Zimmern. Das Treppenhaus, die Flure, Decken und Türen sind original erhalten. Hier schrieb Theodor Storm viele Novellen. Gestaltung: Ursula Burkert


Über das Leben von Frau Shakespeare

Anne Hathaway zählt zu den bekanntesten Frauen, die in Stratford-upon-Avon gelebt haben. Ab November 1582 war sie besser bekannt als Frau Shakespeare. Mit nur 18 Jahren heiratete William Shakespeare die bereits von ihm schwangere Tochter des wohlhabenden Freibauern und Schafzüchters Richard Hathaway. Die Familie wohnte in einem waldreichen Tal am Shottery Bach, knapp zwei Kilometer vom heutigen Stadtzentrum Stratford entfernten. Anne war um acht Jahre älter als William, sollte ihn aber dennoch um sieben Jahre überleben. Mit Stroh gedeckt, von einem gepflegten Garten umgeben und ganz im nachempfundenen Tudor-Stil gehalten, gibt es ein wenig über die Lebensumstände der Familie preis, in die William Shakespeare eingeheiratet.

Anne kam 1556 zur Welt, als eines von sieben Kindern der Bauernfamilie Hathaway. Für seine Schafzucht hatte ihr Vater etwa 36 Hektar Land gepachtet und sein Betrieb warf nicht zuletzt deswegen gutes Geld ab, weil Wolle damals zur Herstellung von Kleidung sehr begehrt war. Als Annes Vater 1581 starb, hinterließ er ihr eine Mitgift von heute umgerechnet etwa tausend Pfund. Als älteste Tochter der Familie musste Anne im Haushalt richtig zupacken. Kochen, backen und waschen waren ihre primären Pflichten. Dazu kamen Fleißaufgaben, wie Wolle spinnen, Butter und Käse herstellen und: sie musste auch Bier brauen. Gestaltung: Silvia Lahner


Das Prag des Václav Havel

An die drei Jahrzehnte lang war Vaclav Havel eine der führenden Persönlichkeiten der tschechischen Politik. Als Dissident forderte er in den 1970er und 1980er Jahren vom KP-Regime Demokratie und Menschenrechte ein, von 1989 bis 2003 amtierte er als letzter Staatspräsident der Tschechoslowakei und danach als erster der Tschechischen Republik. Vor fünf Jahren, am 18. Dezember 2011, starb Havel. Abgesehen vom Präsidentenpalast im Prager Burgareal, dem Hradschin, stehen die Schauplätze von Havels Leben jedoch in der Regel nicht auf den Touristenprogrammen. Seit kurzem gibt es die Möglichkeit, Havel-Exkursionen zu buchen. Sie führen vom Wohnhaus über Havels Lieblingslokale und die ehemalige Polizeistation, in der Havel mehrfach festgehalten wurde, bis zum Divadlo Na zábradlí, dem avantgardistischen Prager Theater am Geländer, wo bedeutende Stücke von Havel uraufgeführt wurden. Gestaltung: Brigitte Voykowitsch

Redaktion: Ursula Burkert

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Shakespeare's Birthplace

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