Radiogeschichten

Literarisches Österreich: Kärnten. "Das Wechselbälgchen". Von Christine Lavant. Es liest: Sophie Rois. Gestaltung: Edith-Ulla Gasser

Sie hieß Christine Habernig, geborene Thonhauser, aber als Autorin nannte sie sich nach dem Unterkärntner Fluss, in dessen Tal sie 1915 als neuntes Kind sehr armer Leute geboren wurde: Christine Lavant. Lange Zeit hauptsächlich als Autorin intensiver und bildmächtiger Gedichte bekannt, hinterließ Christine Lavant jedoch auch eine Anzahl sehr eindrücklicher Erzählungen.
"Lavant hat ja mit Prosa begonnen, schon in den 1930er Jahren", sagt Klaus Amann, der Germanist und Mitherausgeber der neuen Christine-Lavant-Werkausgabe, der die erzählende Literatur der Kärntner Dichterin mindestens gleich hoch einschätzt, wie die berühmte Lavant´sche Lyrik.
Die überaus erfolgreichen Neuausgaben der beiden Erzählungen ,Das Wechselbälgchen' und ,Das Kind' im Wallstein Verlag gelten vor allem in Deutschland, wo Christine Lavant bis jetzt weniger bekannt war, als große Entdeckung, - von "Weltliteratur aus dem Lavanttal" war da gar die Rede. Stark autobiographisch beeinflusst, beschreibt Christine Lavant im "Wechselbälgchen" die Ausgrenzung eines Kindes aus der Dorfgemeinschaft. Geschrieben zwischen 1945 und 1949 in einem sehr unmittelbar persönlichen und dabei zeitlosen Stil, erlaubt die Erzählung tiefe und bestürzende Einblicke in die Lebenstragödien armer Menschen.
Unter der Regie von Peter Rosmanith liest Sophie Rois einen Ausschnitt aus der bei Wallstein erschienenen Erzählung. Mit Musik von Franz Hautzinger, Matthias Loibner und Peter Rosmanith ist diese Produktion als CD samt bibliophil gestaltetem Hardcover-Booklet im Wiener Mandelbaum Verlag erschienen.

Service

Christine Lavant, "Das Wechselbälgchen", Wallstein 2012
Hörbuch CD: Mandelbaum Verlag

Sendereihe

Gestaltung

  • Edith-Ulla Gasser