Texte - neue Literatur aus Österreich

13. Februar 2017, 21:40

"Doch leben können Sie hier nicht". Das ist einer der zentralen Sätze, den Alfred Goubran seinen Protagonisten über eine südliche Kleinstadt sagen lässt, in der man - seiner Ansicht nach - nur "bequem verkommen" kann". Drei Plätze reichen dem Schriftsteller zur Charakterisierung einer Stadt, deren Wahrzeichen ein Untier, ein Lindwurm ist: Der Neue Platz, der Alte Platz und der Heiligen-Geist-Platz. Zu rechnen sei damit, dass sich der Stadtkern weiter nach Westen verschiebe, dorthin wo auch Minimundus liegt, das "echte Minimundus".

Ein kritischer, ein unbequemer aber auch deshalb wichtiger Text. Der schonungslose Blick auf die Provinz, ihre Gegebenheiten und zwar der Blick eines Menschen, der diese Stadt wirklich kennt, weil er auch in ihr gelebt hat.

Alfred Goubran
1964 in Graz geboren, in Kärnten aufgewachsen, lebt in Wien. Zuletzt erschienen: Das letzte Journal (Roman, 2016) und "Gebete und Sitzbilder" (Gedichte, 2016). Seit 2010 Musikprojekte.

Sendereihe

• Ö1 Kunstsonntag: Neue Texte