Leporello

"Wilfried" über die Musik und das Leben

Die neue CD "Gut Lack"

Die kongeniale Mitwirkung seines Sohnes, die Erinnerungen an seine Heimat Bad Goisern - und ganz gewiss auch reichlich "Lack": all diese Zutaten sind in die jüngste CD von Wilfried Scheutz eingeflossen. "Gut Lack" heißt das kürzlich erschienene und bereits vielbeachtete Album des Musikers, der in den 70er-Jahren als "Wilfried" mit Ohrwürmern wie "Ziwui Ziwui" Erfolge feierte, indem er Elemente der Volksmusik mit Rock-Klängen vereinte. Der neue Tonträger wurde von Scheutz Junior, Hanibal, und dessen Partner Carlos Barreto Nespoli produziert. Die Zusammenarbeit mit seinem Sohn, der sich mit der Formation "5/8erl in Ehr'n" bereits einen Namen gemacht hat, war, so Wilfried: "sehr herausfordernd".

Und über die neue CD sagt er: "Dies ist mein Leben". Daher sind "Salzkammergut-Poscher" darauf ebenso enthalten wie Blues, Gospel, Rock, brasilianische und afrikanische Rhythmen. Wilfried zelebriert auf "Gut Lack" seine Reminiszenzen an die Heimat, lästert gegen dumpfe Wutbürger - und giftet sich schon auch einmal über sich selbst - etwa im Song "So ein Trottel". Einmal sinniert der Musiker über künstlerische Schaffenskrisen, ein anderes Mal bekundet er tief empfundene Liebe. Und inmitten von all dem legt Wilfried Scheutz ein leidenschaftliches Bekenntnis zum Innehalten ab. "Heute Pause" heißt Wilfrieds Lieblingslied auf "Gut Lack".

Wie der Bretone Alan Stivell in Frankreich und in England die Folkrockband Lindisfarne, so versuchte Wilfried einst hierzulande, auf der Grundlage echter Volksmusik neue Popmusik zu erschaffen. Ein Unterfangen, das ihm anfangs viel Häme einbrachte und oft genug mit volkstümlicher Gaudi verwechselt wurde, doch Scheutz hielt am traditionellen Liedgut fest.

Die neue CD ist von der Öffentlichkeit ungewöhnlich positiv aufgenommen worden, vermerkt der Musiker mit Stolz. Doch seit er die Diagnose erhielt, dass er an Krebs erkrankt ist, konzentriert sich Wilfried Scheutz mit ganzer Kraft auf sein nächstes Projekt: "Ich will mit der ganzen Vehemenz des Alters versuchen, noch länger auf der Welt zu bleiben. "Gut Lack" - diesmal im Sinne von "viel Glück" - ist ihm auch dafür zu wünschen.- Gestaltung: Christa Eder

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Wilfried - CD "Gut Lack

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