DemonstrantInnen in Ankara, Dezember 2017

AFP/ADEM ALTAN

Radiokolleg - Wissenschaft unter Druck

USA, Türkei, Ungarn (3). Gestaltung: Tanja Malle

In der Türkei wurden seit dem Putsch tausende Wissenschafter/innen entlassen oder auch verhaftet. In den USA entzieht Präsident Donald Trump jenen Forschungseinrichtungen Förderungen, die sein Weltbild herausfordern und bestärkt mit seinen Äußerungen und seiner Politik Impfgegner und Leugner des Klimawandels.

Und in Ungarn hat das Parlament zuletzt ein Gesetz gegen ausländische Hochschulen beschlossen, das vor allem dazu dienen soll, die in den USA akkreditierte internationale Central European University in Budapest auszuschalten. Diese wurde und wird zu einem großen Teil von George Soros finanziert - einem Kritiker von Ungarns Premier Viktor Orbán. Auch andere europäische Länder haben Maßnahmen gesetzt, die dem Grundsatz von der Freiheit der Wissenschaft zuwiderlaufen.

Der deutsche Klimawandelforscher Hans Joachim Schellnhuber spricht angesichts dieser Entwicklungen in einem Gespräch mit der deutschen Wochenzeitung Die Zeit von "postfaktischem Nationalpopulismus" und "einem Angriff auf die Aufklärung". Einige der Folgen: Eine zunehmende Wissenschaftsskepsis, aber auch ein verstärkter Brain Drain aus jenen Ländern, in denen die Wissenschaft unter Druck gerät.

Eine Berliner Initiative hat sich daher zum Ziel gesetzt, die erste türkische Exiluniversität zu gründen - für Forscher/innen, die ihr Heimatland, die Türkei, verlassen mussten. Was aber sind die Gründe und Motive für die zunehmende Wissenschaftsfeindlichkeit, wie können und sollen aufgeklärte Gesellschaften damit umgehen und was kann die Wissenschaft selbst dazu beitragen, das Vertrauen in sie wieder zu stärken?

Das Radiokolleg spricht mit Forscher/innen, die politischem Druck ausgesetzt sind, und Personen und Initiativen, die sich für die Freiheit von Wissenschaft und Forschung einsetzen.

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