Oper in Oslo

ORF/URSULA BURKERT

Ambiente - von der Kunst des Reisens

Kultur-Novitäten in Oslo & Helsinki

Ambiente Spezial: Vieles ist neu im Hohen Norden, die nordische Kunst- und Architekturszene macht mit spektakulären Neubauten, Museen und interessanten Ausstellungskonzepten auf sich aufmerksam.

Architektur-Ikonen und mehr - Oslo

Mitten in Oslo prägt ein Neubau direkt am Fjord die Skyline der Stadt. Um Edvard Munchs Vermächtnis zu ehren, hat Oslo das neue MUNCH-Museum gebaut - eines der größten Museen weltweit das nur einem einzigen Künstler gewidmet ist. Estudio Herreros entwarf das sechzig Meter hohe Gebäude, das weniger als die Hälfte der Emissionen vergleichbarer Gebäude aufweist. Viele der architektonischen Entscheidungen waren klimabedingt. Das Gebäude ist mit wellenförmigen Platten aus recyceltem Aluminium verkleidet, die unterschiedliche Transparenzgrade aufweisen. Das Äußere ist so konzipiert, dass es das Sonnenlicht abhält und reflektiert, um eine stabile Innentemperatur zu gewährleisten. Wie ein treibender Eisberg ragt die Osloer Oper im ehemaligen Hafengebiet Oslos aus dem Meer. Von der norwegischen Architektengruppe Snøhetta (Schneekappe) entworfen, ging schon am 12. April 2008 mit einer Eröffnungsgala, bei der u.a. Auszüge aus Richard Wagners Fliegender Holländer aufgeführt wurden, in Betrieb. Während die Fassade des Gebäudes zu 90 Prozent aus weißem Marmor besteht, ist das Innere ganz in Eichenholz gehalten. Die größte der drei Spielflächen fasst 1358 Sitzplätze. Dem Bild "Das Eismeer" von Caspar David Friedrich ist die Skulptur "Hun ligger/She lies" der italienischen Künstlerin Monica Bonvicini im Hafenbecken nachempfunden. Sie wirkt wie aufgeschichtete Eisschollen.

Insel-Kunst und innovative Museen. Ein Streifzug durch Helsinkis blühende Kunstszene

Mit ambitionierten Festivals und innovativen Museen hat sich die finnische Hauptstadt Helsinki in den vergangenen Jahren als erstklassige Adresse in Sachen moderner Kunst positioniert. Zu den jüngsten Aushängeschildern zählt das Amos Rex-Museum, das sich auf technische aufwändige Multimedia-Installationen und experimentelle Kunst spezialisiert hat. Ungewöhnlich ist die architektonische Gestaltung. Die Ausstellungsräume liegen unter der Erde. Die Dachlandschaft des Museums befindet sich auf Straßenniveau, ist mit futuristisch anmutenden Stahlbetonkuppeln und Lichtkaminen versehen und gilt mittlerweile als angesagter City-Treff in Helsinki. Vom gestiegenen Selbstbewusstsein als Kulturmetropole in Europas Norden zeugt auch die Helsinki Biennale, die 2023 zum zweiten Mal über die Bühne ging. Wichtigster Schauplatz ist die Insel Vallisaari vor den Toren der Hauptstadt. Gut 150 Jahre lang wurde Vallisaari vom Militär genützt. Heute werden ehemalige Pulvermagazine und weitere leerstehende Bauwerke im Rahmen der Biennale als stimmungsvolle temporäre Ausstellungsräume genutzt. Auch Naturliebhabern und allen, die an Finnlands wechselvoller Geschichte interessiert sind, bietet die winzige Insel spannenden Anschauungsunterricht. Wem der Sinn nach einer Auszeit von Kunst und Sightseeing steht, der kommt vielleicht im Allas Sea Pool auf seine Kosten. 2016 wurde diese Freizeit- und Kultureinrichtung in Helsinkis Südhafen eröffnet.

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