Ratsche Wolpert

21. März 2024, 06:57

Genau gegenüber der Purim-Ratschen aus Metall und Holz liegt eine moderne Version. Der Titel "From Sorrow to Gladness" fasst in aller Kürze die Purim-Geschichte zusammen.

Im persischen Großreich leben Jüdinnen und Juden im fünften und sechsten Jahrhundert vor der Zeitrechnung unbeschadet als Minderheit in der Mehrheit, bis der königliche Beamte Haman begehrt, die jüdischen Untertanen sollen sich vor ihm niederknien. Esthers Onkel Mordechai ist nicht gewillt, dieser Aufforderung zu folgen, er würde sich vor Gott niederknien, vor niemandem und nichts sonst. Das ärgert und kränkt den eitlen Haman, so dass er den Plan fasst, alle Jüdinnen und Juden töten zu lassen.

Er wirft das Los, hebräisch "Pur", und dieses Los fällt auf den 13. Adar, das Datum der geplanten Ermordung. Esther wird über diesen schrecklichen Plan informiert und fasst all ihren Mut zusammen, bevor sie den persischen König sehr geschickt von diesem mörderischen Plan abbringt. Sie selbst ist Jüdin, was sie dem König zunächst aber verschwiegen hatte. Sie nimmt nun all ihren Mut zusammen, erklärt ihm die Zusammenhänge und alles geht gut aus.

Die moderne Ratsche ist aus Messing, holographischem Material und Plexiglas gearbeitet. Gefertigt wurde sie von Chava Wolpert, die wie ihr Vater Richard an der berühmten Kunsthochschule "Bezalel" in Jerusalem studiert hatte. Der berühmte Judaica-Designer Richard Jehuda Wolpert, der 1900 in Hildesheim geboren wurde, wanderte 1933 nach Palästina aus. Die im Vergleich zu den Ratschen aus Weißrussland sehr moderne Version stammt aus dem Jahr 1987 und gelangte zehn Jahre später als Schenkung der Künstlerin in die Sammlung. Durch die vergleichsweise leistbaren Materialien ermöglichte Chava Wolpert auch weniger Wohlhabenden den Erwerb eines Objektes zur Erfüllung der religiösen Gebote.

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• Alexandra Mantler